Mittwoch, 29. Oktober 2014

30. Die Sackgasse der menschlichen Evolution

30.   Die Sackgasse der menschlichen Evolution

1.  Grundsätzlich gilt für viele Säugetiere:

1.1.  Diejenigen, deren genetisch vorbestimmtes Verhalten sie am erfolgreichsten zur Fortpflanzung treibt, haben die meisten Nachkommen, diese genetische Disposition und dieses Verhalten werden dadurch immer häufiger.

1.2.  Bei den Säugetieren werden durch die Fortpflanzung asymmetrisch die weiblichen Tiere belastet, also durch Schmerzen, Gesundheitsrisiken und Vulnerabilität durch Umwelteinflüsse oder Freßfeinde.

1.3.  Weibliche Säugetiere unterwerfen sich dieser Belastung uneingeschränkt, weil Gedächtnis und Verstand nicht dafür ausreichen, um den kausalen Zusammenhang zwischen instinktausgelöster Kopulation* und der nachfolgenden Trächtigkeit zu erkennen.       
Deshalb wird der Erfolg der Evolution als selektive Optimierung der Arterhaltung bei Tieren nicht vom dadurch verursachten Leiden beeinflußt.   Tiere leiden, aber sie haben kein Bewußtsein dafür, daß es Verhaltensalternativen geben kann, mit denen sich Leiden vermeiden läßt.   Sie haben keine kognitiven Fähigkeiten, um einen Zusammenhang zwischen ihrem automatischen, instinktiven Verhalten und zukünftigem Leiden bei sich oder bei anderen erkennen zu können.  
Deshalb ist bei den Säugetieren häufig eine simple Fortpflanzungsbereitschaft im Abstand von Monaten oder sogar Jahren ausreichend für die Arterhaltung.   Der instinktive Drang beider Geschlechter führt zur Kopulation zum Zeitpunkt der weiblichen Fruchtbarkeit, dem Östrus.

1.4.  Arterhaltung ist die Balance zwischen der Anzahl von Nachkommen, die ausreichen, um Verluste auszugleichen, ohne daß die Ressourcen erschöpft werden.    


2.   Der Sonderweg der menschlichen Evolution

Die Evolution des instinktiven menschlichen Fortpflanzungsverhaltens hat zu einer Zeit stattgefunden, in der das Überleben der Menschen von sehr vielen Gefahren bedroht war.  Das Verhalten ist immer noch für die damaligen Lebensbedingunen optimiert.  Heute sind aber diese Lebensbedingungen derart radikal anders, daß dieses selbe Verhalten heute obsolet und destruktiv ist.   Die Evolution ist leider wesentlich langsamer als der radikale technische und wissenschaftliche Fortschritt, der innerhalb von wenigen Jahrhunderten stattgefunden hat.

Vor ca. 6 Millionen Jahren hatten Menschen und Schimpansen gemeinsame Vorfahren, vor etwas weniger als 2 Millionen Jahren fing Homo Erectus an, das Feuer zu nutzen und einfache Werkzeuge herzustellen.  
Parallel zu der körperlichen Evolution hin zum aufrechten Gang hat auch eine Evolution der kognitiven Fähigkeiten stattgefunden.  Dazu gehört auch die allmählich immer klarer werdende Erkenntnis langfristiger Kausalitäten.  Irgendwann waren die Frauen fähig zu begreifen, daß sie für die Kopulation mit Schwangerschaft und Geburt bestraft wurden.   Die Alternative, das zu vermeiden, war denkbar geworden.   

Zu dem Zeitpunkt, als es jemandem möglich war, sich bewußt gegen die tierischen Instinkte und für das kognitiv erkannte individuelle Wohlergehen zu entscheiden, hat meiner Ansicht nach der evolutionäre Sonderweg der Menschen begonnen. 

Vor allem für die Jäger und Sammler zu den Zeiten vor dem Beginn des Ackerbaus vor ca 10.000 Jahren war das Überleben extrem hart.   Krankheiten, Unfälle, Hunger und giftige oder schädliche Nahrungsmittel, Naturkatastrophen, ein unwirtliches Klima, wilde Tiere, gelegentlich Gewalt und Kriege hatten zur Folge, daß Schätzungen zufolge bis zur Hälfte aller Nachkommen nicht bis zur Pubertät überlebten und daß die Lebenserwartung bei 30 oder sogar bei nur 25 Jahren lag.   Deshalb war die Arterhaltung nur dadurch möglich, daß eine Frau zwischen Pubertät und frühem Tod pausenlos entweder schwanger und/oder mit einem bzw. mehreren Kleinkindern belastet war.    

Hätten damals die Menschen noch genau wie viele Säugetiere nur in längeren Abständen die synchrone Fortpflanzungsbereitschaft deutlich gespürt und gleichzeitig schon gewußt, daß Kopulation mit Schwangerschaft bestraft wird, dann hätte sich die Fortpflanzung sehr einfach situationsbedingt drastisch reduzieren oder sogar vermeiden lassen.    
Mit dieser Option wäre die menschliche Spezies längst ausgestorben.  
Auch die Frauen, die sich per Instinkt trotz Belastung und Schmerzen prinzipiell fortpflanzen wollen, wären freiwillig sicherlich nicht bereit, das pausenlos, ohne Unterbrechung und ohne Erholung und auch in Zeiten von Nahrungsmangel und/oder besonders ungünstigem Klima auf sich zu nehmen.   Auch die leidvolle Erfahrung zu früh gestorbener Kinder kann zu dem Wunsch führen, besser keine weiteren Kinder mehr zu bekommen als noch weitere zu verlieren.   

Also hat sich die menschliche Fortpflanzungsbiologie diesen Gegebenheiten durch die entsprechende Selektion angepaßt:  

Frauen:
Je weniger deutlich der Östrus zu einem klar begrenzten Zeitpunkt bemerkbar war, desto weniger konnten Frauen eine Verweigerung auf diesen Zeitpunkt beschränken und desto häufiger wurden sie unbeabsichtigt schwanger.  Das erhöhte die Zahl der Nachkommen bei den Frauen mit dem undeutlichsten Östrus.  Heute können Frauen überhaupt nicht mehr an direkten Indikatoren ihres Körpers erkennen, wann die gefährliche fruchtbare Zeit ist.   

Männer: 
Ein undeutlicher Östrus verringert die Wahrscheinlichkeit, daß Nachkommen entstehen, wenn die männliche Kopulationsbereitschaft wie bei den Säugetieren nur in der Wechselwirkung mit dem erkennbaren weiblichen Östrus ausgelöst wird und das im Abstand von Monaten oder Jahren.   Unter diesen Voraussetzungen hatten diejenigen Männer die meisten Nachkommen, die am häufigsten und ohne Östrus als Auslöser kopulierten.  
Das evolutionäre Ergebnis davon ist bei den heutigen Männern der Kopulationsdrang im Abstand von Stunden oder Tagen.  Dieser Drang wird auch nicht mehr nur durch den erkennbaren Östrus, sondern bereits durch vielfältige Signale eines weiblichen Körpers ausgelöst, sogar dann, wenn dieser Körper nicht präsent, sondern nur als Abbildung vorhanden ist.   Die gezielte seltene Kopulation der Säugetiere zum richtigen Zeitpunkt wurde durch eine häufige Kopulation ersetzt.   Je stärker der Sexualtrieb eines Mannes, je unwohler er sich fühlt, wenn er die Abfallprodukte nicht regelmäßig aus seinem Körper entfernt, desto häufiger bemüht er sich aktiv um die Möglichkeit zur Kopulation und desto wahrscheinlicher wird dadurch eine Frau geschwängert.
Zusätzlich hat die kognitive Befähigung der Frauen, sich dem Risiko der Schwangerschaft durch Verweigerung der Kopulation zu entziehen, dazu geführt, daß diejenigen der Männer, die Frauen auch gegen deren Willen schwängerten, mehr Nachkommen hatten.   Dabei wurden die Verhaltenstendenzen von Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit und die körperliche Stärke weitergegeben.  Deshalb sind heute die Männer im Durchschnitt so viel stärker als Frauen, daß Frauen Vergewaltigungen fast immer ohne Waffe hilflos ausgeliefert sind.


Zu früheren Zeiten hat diese Entwicklung zu Lasten der Frauen die Arterhaltung ermöglicht.   Dafür, daß es uns heute gibt, haben in der Vergangenheit zahllose Frauen gelitten, ohne jeglichen Einfluß darauf, ohne Wahlmöglichkeit.   Heute ist der grotesk überdimensionierte Sexualtrieb der Männer eines der größten Probleme der Menschheit.  
 
Dieser obsolete tierische Drang vieler Männer richtet heute großen Schaden an.   Die Erde ist schon bis zu den Grenzen der Ressourcen überbevölkert.  Die Gegebenheiten der modernen, von Wissenschaft und Technik geprägten Lebensumstände würden ein friedliches Überleben für die gesamte Erdbevölkerung ermöglichen.    Der menschliche Verstand, der Menschen auf den Mond befördern kann, würde ohne Störfaktoren dafür ausreichen.  
Dazu aber müßten alle Menschen in unbeeinträchtigter Weise ihren Verstand einsetzen und benutzen.   Das wird leider durch die tierischen Triebe vieler Männer verhindert.    In der Nähe von weiblichen Körpern werden diese Männer zu hirnlosen Tieren.   Entweder wird der Verstand vorübergehend außer Betrieb gesetzt, oder sogar zum Instrument umfunktioniert, das die Triebe bei dem Ziel unterstützt, sich Zugang zu einem weiblichen Körper zu verschaffen.   
Dadurch sind die Männer verhindert, ihren Verstand für die Schaffung einer friedlichen und lebenswerten Welt einzusetzen, und die Frauen werden von den Männern daran gehindert.   

Für eine an die wissenschaftlichen und technischen zukünftigen Möglichkeiten angepaßte Arterhaltung ist eine neue, völlig andere Richtung der Evoluton erforderlich.  Dabei muß endlich das Wohlergehen der einzelnen Individuen berücksichtigt werden.  Nur dann kann es bei der Arterhaltung um Qualität statt Quantität gehen.   Dazu werden völlig andere Männern mit einem auf einen Bruchteil des heutigen Ausmaßes reduzierten Sexualtrieb benötigt.   Solche Männer wären dann eher fähig, die kognitiven Qualitäten von Frauen wahrzunehmen und Beziehungen wohlüberlegt einzugehen.   Bei geringerem Kopulationsdrang gäbe es dann auch weniger ungeplante und ungewollte Schwangerschaften mit all den ungünstigen gesamtgesellschaftlichen Folgen.
            
Evolution ist ein langwieriger Prozeß, aber es wäre schon viel gewonnen, wenn Männer ihren übertriebenen Sexualtrieb wenigstens selbst endlich als eine Behinderung und eine Fehlentwicklung anerkennen und der Selbstkontrolle unterwerfen anstatt ihn rücksichtslos ausleben würden.   Der erste Schritt in diese Richtung wäre eine Umkehr der sozialen und kulturellen Entwicklung, die augenblicklich den enthemmten und ausgelebten Sexualtrieb der Männer immer mehr zu einem erstrebenswerten Lebensziel macht.   Stattdessen sollte endlich anerkannt werden, daß ausgelebte tierische Instinkte der größte Feind der Menschheit ist, vor allem der Frauen, die aufgrund der körperlichen Überlegenheit der Triebhaftigkeit der Männer in vielfältiger Weise ausgeliefert sind. 

____
*  Kopulation bezeichnet das tierische Fortpflanzungsverhalten, das ohne kognitiv-emotionale Bindungen stattfindet.   Wenn zwei Menschen sapiophile, kopfgesteuerte, langfristige Bindungen eingehen, und ihre Nähe auch körperlich ausdrücken, dann ist das selbstverständlich etwas qualitativ anderes. 

Dienstag, 28. Oktober 2014

29. Gedanken zu Toleranz, Kompromissen und Humor

29.   Gedanken zu Toleranz, Kompromissen und Humor

Als Reaktion auf meine Partnersuche wird mir immer mal wieder nahegelegt, ich bräuchte mehr Toleranz, ich sollte zu mehr Kompromissen bereit sein und ich sei humorlos.  

Aber Kompromisse und Toleranz sind zwar dann die richtigen Mittel zum friedlichen Miteinander, wenn es um den Umgang mit Menschen geht, mit denen man nicht kognitiv-emotional verbunden ist.    Je mehr es um Nähe und Verbundenheit geht, desto ungeeigneter sind Kompromisse und Toleranz, wenn anders eine Beziehung nicht möglich ist.

Kognitiv-emotionale Nähe ist die Nähe, die nur durch Wissen um das entsteht, was man nicht durch den äußerlichen Kontakt mit einem Körper sehen, hören, riechen oder ertasten kann.    Diese Nähe beruht auf Gemeinsamenkeit und Gleichgesinntheit beim Wertesystem, bei den Überzeugungen, Ansichten, Einstellungen, Interessen und mentalen Bedürfnissen. 

1.  Quantitativer Kompromiß
Hier gewinnen beide etwas, nur nicht ganz soviel, wie sich jeder wünscht.    Wenn einer lieber in die Berge möchte und der andere lieber ans Meer, haben beide immer noch eine schöne Zeit miteinander, auch wenn sie die Hälfte der Zeit das tun, was der andere sich wünscht.    Diese Art von Kompromiß ist in jeder Beziehung sehr wichtig, auch für die kognitiv-emotionale Nähe.  

2.  Qualitativer Kompromiß
Hier geht es um ganz oder garnicht Alternativen.  Beide Partner akzeptieren einen Verzicht oder eine Belastung, die sich nicht quantifizieren lassen.  Jemand kann entweder ein eigenes Kind wollen oder nicht.   Ein halbes Kind ist nicht möglich.  
Diese Form von Kompromiß kann nur funktionieren, wenn keiner dabei große und schmerzhafte Opfer bringen muß und wenn beide in der Summe dabei weit mehr gewinnen als sie geben müssen.  
Es kann jemandem leicht fallen, seine Lieblingsmusik über Kopfhörer zu hören statt zusammen, während es fast immer ein zu großes Opfer wäre, ein Haustier abzugeben.  
Bei dieser Form von Kompromiß ist es deshalb sehr wichtig, sich über die subjektive Tragweite für den anderen bewußt zu sein, bevor man Kompromisse vorschlägt oder erwartet.    
Je größer das Opfer, desto weniger passen beide zusammen und desto weniger kann kognitiv-emotionale Nähe entstehen.  Falls ein Kompromiß Opfer verlangt, ist es meistens besser, keine Beziehung einzugehen.  

3.   Benutzende Toleranz
Benutzende Toleranz ist dann gegeben, wenn Menschen sich durch Instinkte und Geschlechterrollen bei der Partnerwahl leiten lassen, obwohl Gegensätze die kognitiv-emotionale Nähe verhindern.   
Wer etwas sorgfältig durchdacht hat und zu der Überzeugung gekommen ist, daß es richtig ist, kann logischerweise nicht an sich und an andere unterschiedliche Maßstäbe anlegen, falls er sie als gleichwertig und gleichranging akzeptiert oder akzeptieren möchte.   In diesem Fall gilt das, was jemand für sich selbst als richtig ansieht, auch für andere.   Wer anderen herablassend zubilligt, was er bei sich selbst nicht zuläßt, der mißt sich und andere mit zweierlei Maß, der stellt sich mit den strengeren Maßstäben über die andere Person.   
Wer z. B. für sich klar erkannt hat, daß Religion dumm und ein Defekt des Denkens ist, für den gilt das auch für andere.   Der kann deshalb nur eine ebenfalls nichtreligiöse Person so weit als gleichrangig respektieren, um kognitiv-emotionale Nähe zu erleben.
  
Wer aber bewußt unüberbrückbare mentale Gegensätze mit vorgeblicher Toleranz übergeht und als unwichtig betrachtet, der zeigt damit, daß er den anderen nicht als gleichwertig respektiert.  Wenn er in diesem Fall trotzdem eine Beziehung eingeht, benutzt er den anderen.   Dies ist bei der durch Instinkte und Geschlechterrollen determinierten Partnerwahl häufig so.  Der Mann möchte einen Frauenkörper zum Dauergebrauch, die Frau einen gesicherten höheren Lebensstandard.  

4.  Toleranz durch Distanz
Bei dieser Form von Toleranz läßt man jeden das tun und lassen, wovon man selbst nicht betroffen ist, und man verhindert betroffen zu werden, indem man sich von ihm fernhält.  Es ist die beste Methode für ein friedliches Miteinanderauskommen im Alltag mit all den Menschen, mit denen man nur oberflächlichen Kontakt hat und möchte.  
Diese Toleranz ist nicht möglich, wenn man kognitiv-emotionale Nähe möchte. Es ist keine Option für eine Beziehung. Trotzdem gehen gelegentlich Menschen eine Beziehung ein, weigern sich aber, zusammenzuleben, weil die Gemeinsamkeiten nicht einmal dafür ausreichen.   Wenn ein Mann zwar regelmäßig und ohne Mühe Zugang zu einem weiblichen Körper möchte, aber sich weigert, den Alltag zu teilen, dann ist das noch schlimmer als benutzen, dann ist das eigentlich eine Form des Mißbrauchs.
 
5.  Ausgleichende Toleranz
Bei dieser Form der Toleranz wird ein anderer als gleichwertiger Mensch behandelt, obwohl er unverschuldet besondere Bedürfnisse oder Belastungen mitbringt.   Wer eine Beziehung eingehen möchte mit jemandem, der in einer solchen Situation ist, muß sich darüber im Klaren sein, ob er damit umgehen kann.    Wenn jemand also z. B. besondere Rücksicht braucht aufgrund einer Krankheit, benötigt er diese ausgleichende Toleranz.    Wenn aber jemand sich selbst in eine belastete Situation gebracht hat, z. B. durch Kriminalität, dann ist Toleranz oft einfach nur dumm.  



Deshalb ist für mich im Rahmen der Partnersuche jegliche Betonung von Kompromissen und Toleranz ein gewaltiges Warnzeichen.    Wenn ein Mann das fordert, dann bedeutet das implizit, daß es ihm in erster Linie um Zugang zu einem weiblichen Körper geht, während die kognitiv-emotionale Nähe kein Ziel ist.   Wenn er denn überhaupt weiß, was das ist.   


Aus dem gleichen Grund macht mich auch die Überbetonung des Humors mißtrauisch.  Wenn alles gut ist, dann kann man sich so daran erfreuen, wie es ist.   Humor ist hingegen um so wichtiger, je mehr man versuchen muß, mit unangenehmen, schwierigen, bedrohlichen oder lästigen Situationen unbeschadet umzugehen.   Wer darunter zu leiden hat, daß er von einem unpassenden Partner benutzt wird, für den ist Humor eine Methode, das zu ertragen.   Deshalb befürchte ich, daß jemand vor allem dann Humor bei der Partnerin erwartet, wenn er sie auf ihren Körper reduziert.

Ich suche einen Partner für eine Beziehung, bei der Gleichgesinntheit und quantitative Kompromisse ausreichen für eine glückliche und harmonische Beziehung.    Wären Opfer, andere Toleranz als die ausgleichende und Humor erforderlich, dann wäre keine ausreichende Basis für eine Beziehung gegeben.

Samstag, 25. Oktober 2014

28. Die Schwierigkeiten meiner Partnersuche, statistisch betrachtet

28.   Die Schwierigkeiten meiner Partnersuche, statistisch betrachtet

Ohne sonstige Suchkriterien habe ich auf zwei sich als ernsthaft präsentierenden Partnersuchportalen die Zahlen für alle eingeschriebenen Männer in der zu mir passenden Altersgruppe ausgeben lassen:
Portal1 ist ein deutsches Portal, Portal2 ist ein internationales Portal in der deutschsprachigen Version, wo ich nur die Zahlen für Deutschland berücksichtigt habe.

Die Summe aller eingetragenen Männer im Alter von 61 bis 71 deutschlandweit beträgt bei Portal1 4125, bei Portal2 793.     

Bei dieser Altersgruppe habe ich, soweit möglich, meine grundsätzlichen, nicht verhandelbaren Suchkriterien angewandt: 
  • Suchziel Beziehung;
  • single, geschieden oder verwitwet;
  • keine Kinder;
  • Studium;
  • Nichtraucher;
  • Atheist oder keine Religion.    
Das Ergebnis sind 1,96% (81 von 4125 Profilen) und 1,26% (10 von 793 Profilen).    Bei der weiteren Einschränkung der Suche auf 100 km bzw. 75 Meilen um meinen Wohnort ergeben sich auf Portal1 1,36% (11 von 809 Profilen) und auf Portal2 2,21% (3 von 136 Profilen).

Ich kann also mal annehmen, daß so um die 2 % der auf einem ernsthaft erscheinenden Partnersuchportal eingeschriebenen Männer im passenden Alter einigen wesentlichen meiner Suchkriterien entsprechen.   Einige weitere, ebenfalls wichtige Kriterien sind dabei aber noch gar nicht berücksichtigt. 
  • Nur höchstens die Hälfte des politischen Spektrums ist für mich akzeptabel oder tolerabel.  
  • Nur ein Bruchteil der Männer ist mehr kopf- als triebgesteuert. 
  • Außerdem sollten dann auch noch Partnerschaftsvorstellungen und -bedürfnisse, Interessen, Freizeitverhalten, Angewohnheiten und Geschmack so weit vereinbar sein, daß es zumindestens nicht dadurch zu Konflikten kommt, daß das, was einer tut, den ändern stört, belästigt oder gar verletzt.   
  • Schließlich suchen lange nicht alle Männer, die meinen Kriterien entsprechen, auch umgekehrt eine Frau wie mich.  

Deshalb passen eben leider noch lange nicht 2 von 100 der auf einem Partnersuchportal eingeschriebenen Männer in meiner Altersgruppe zu mir.   Grob geschätzt ist es wohl weit eher 1 von 10.000.

 
Jemandem, der so selten ist, dem kann ich nicht per Zufall und mit Abwarten begegnen.   Den muß ich selbst aktiv suchen.   Nur, wenn ich viel Mühe investiere, habe ich überhaupt eine Chance, jemanden zu finden.  

Leider aber reicht selbst alle aktive Mühe nicht aus, wenn immer mehr Männer unsichtbar werden, wie in den Einträgen 20 und 26 schon ausgeführt.   Vielmehr brauche ich Unterstützung bei meiner Suche.

Zusätzlich zu denjenigen, die zu mir passen könnten und die auch auffindbar auf einem Partnersuchportal eingeschrieben sind, gibt es sicherlich auch noch einige Männer, die zwar ebenfalls zu mir passen würden, die sich aber von der geringen Wahrscheinlichkeit haben entmutigen lassen und die deshalb auf keinem Partnersuchportal zu finden sind. Sie leben leider irgendwo einsam und zurückgezogen im Verborgenen und sind für meine Suche unerreichbar.

Ein solcher Mann hat ein soziales Umfeld, das können Nachbarn, Freunde, Verwandte, Arbeitskollegen, Freizeitkumpels sein.   Nur die Menschen in diesem Umfeld wissen um seine Einsamkeit, seine Sehnsucht und seine Wünsche.   Aber sie sind gleichgültig, sie tun nichts für ihn.    Oder sie sind gutwillig, aber sie tun das falsche, indem sie ihn trösten, ablenken, in soziale Aktivitäten einbinden, also sich bemühen, seine Situation für ihn erträglicher zu machen, statt ihm zu helfen, etwas daran zu ändern.
Oft wäre es nur eine geringe Mühe, zwei einsame, alleinstehende Menschen miteinander bekannt zu machen.   Ein sehr geringer Aufwand könnte schon ausreichen, um für zwei Menschen den Riesenunterschied zwischen dem Elend der Einsamkeit und dem Glück der gleichgesinnten Gemeinschaft zu bewirken.   Aber das wird nicht getan, niemand kümmert sich.  

Deshalb hier mein Aufruf und meine Bitte um Unterstützung an diejenigen, die einen dieser zurückgezogenen, einsamen Männer kennen, jemanden, der meiner in diesem Blog beschriebenen Suche entspricht. 

Bitte überwindet Eure Gleichgültigkeit, bringt uns miteinander in Kontakt.     Auch wenn es keinen Grund gibt, etwas für mich, eine unbedeutende Fremde zu tun, so tut Ihr damit auch etwas für ihn, der Euch vielleicht nahe steht.  Macht ihn glücklich und mich als Nebeneffekt auch.    

Donnerstag, 23. Oktober 2014

27. Das Märchen vom Froschkönig aus der Sicht einer kopfgesteuerten Frau

27.   Das Märchen vom Froschkönig aus der Sicht einer kopfgesteuerten Frau
Manche Redensarten sagen sehr viel mehr aus als es oberflächlich erscheint, wenn man ein bißchen darüber nachdenkt.  

Einen Frosch zu küssen in der Hoffnung, daß er ein verzauberter Prinz sein möge, ist eine Metapher für die aktuellen Schwierigkeiten der Partnersuche.   Der Ausdruck hat sich losgelöst vom restlichen und ursprünglichen Inhalt des Märchens vom Froschkönig, in dem die Prinzessin den Frosch eben nicht küßt.
  
Diese Metapher wird häufig gebraucht, weil damit sehr genau die fatalen Auswirkungen der allgegenwärtigen sozialen Norm der vorwiegend von Männern angestrebten Straßenköterkopulation zu Lasten der Frauen und die sich daraus ergebenden Probleme bei der Partnersuche beschrieben werden.

Ein Prinz symbolisiert einen Mann, der langfristige emotionale Bindungen möchte und fähig ist, diese einzugehen.   Ein vergeblich geküßter Frosch ist und bleibt ein Tier. 
Der noch ungeküßte Frosch vermittelt der Prinzessin die Botschaft, daß sie nur durch den Kuß herausfinden kann, ob er ein Prinz ist oder nicht.  Das bedeutet, daß unter dem Diktat der aktuellen sozialen Norm eine Frau nur durch das Zulassen der Erstkopulation herausfinden kann, ob mit einem Mann anschließend eine Langzeitbindung möglich ist oder nicht.  
Jeder Versuch, den Prinzen erkennen zu wollen, ist also nur möglich um den Preis des Risikos, sich beim Küssen eines widerlichen Tieres zu ekeln, ohne daß der Prinz die Belohnung ist. Das bedeutet, daß jeder Versuch, den menschlichen, wertvollen, bindungsfähigen Mann zu erkennen, nur möglich ist um den hohen Preis des Risikos, gedemütigt, mißbraucht und verletzt zu werden, wenn eine Frau einem bindungsunfähigen und -unwilligen Tier Zugang zu ihrem Körper erlaubt und wenn sie ihm gegen ihren Wunsch damit die Einmalkopulation ermöglicht, statt mit der Langzeitbeziehung belohnt zu werden.  

Man kann das Märchen aber auch als eine Geschichte gelungener Emanzipation auffassen.   Der Frosch hat der Prinzessin einen Gefallen getan mit der Gegenforderung, geküßt zu werden ohne Rücksicht darauf, daß sie sich ekelt.   Das bedeutet, ein Mann erwartet von einer Frau rücksichtslos die Befriedigung seiner Triebe, egal ob sie sich mißbraucht und gedemütigt fühlt oder nicht, nur weil er ihr für diesen Zweck einen Gefallen getan hat.
Aber nur im Märchen wird die Prinzessin für ihr emanzipiertes Verhalten belohnt, wenn sie sich dem Ekel verweigert und selbstbewußt die Zumutung an die Wand wirft.   Im Märchen bekommt sie den Prinzen auch ohne Ekel. 
Leider aber gibt es im echten Leben keine vergleichbare Methode.   Eine Verwandlung von triebgesteuerten Tieren in kopfgesteuerte Männer durch an die Wand werfen ist leider nicht möglich.   Kaum eine Frau findet je den bindungswilligen und -fähigen Partner, ohne auf dem Weg dahin unter den Trieben einiger Straßenköter leiden müssen.  


Montag, 20. Oktober 2014

26. Die unsichtbaren Männer - einige Zahlen dazu

26.   Die unsichtbaren Männer - einige Zahlen dazu

Im Eintrag 20 habe ich eine Beobachtung sowie Vermutungen über deren Ursachen beschrieben: Die Männer in der zu mir passenden Altersgruppe scheinen mit zunehmendem Alter immer unsichtbarer zu werden. 
Im folgenden möchte ich das mit einigen Zahlen verdeutlichen.   

Ohne sonstige Suchkriterien habe ich mir auf zwei Partnersuchportalen jahresweise die Zahlen für alle in der zu mir passenden Altersgruppe eingeschriebenen Männer aus ganz Deutschland ausgeben lassen:
 Alter / Portal 1 / Portal 2
61 / 709 / 147
62 / 627 / 137
63 / 524 /   94
64 / 580 / 116
65 / 379 /   78
66 / 331 /   68
67 / 288 /   49
68 / 174 /   31
69 / 194 /   31
70 / 179 /   30
71 / 140 /   12
Die Zahlen gehen von 61 bis 71 sehr deutlich zurück, auf 20% und auf unter 10%.   Mit der im Vergleich zu Frauen kürzeren Lebenserwartung läßt sich dieser Rückgang nicht erklären, denn die Restlebenserwartung eines 61-jährigen Mannes wird mir ca. 25 Jahren angegeben.   Daß Männer ab dem Alter von 61 plötzlich Riesenerfolge bei der Partnersuche haben, ist auch sehr unwahrscheinlich.   Daß die Internetnutzung mit höherem Alter geringer wird, kann sicherlich auch bei weitem nicht diesen deutlichen Unterschied erklären.  

Vielmehr gehe ich davon aus, daß im Alter von 61 und von 71 ein ähnlicher Anteil der Männer ungebunden und einsam ist und daß diese sich in ähnlichem Maße eine Partnerin wünschen.   Auch im Alter von 71 existieren sicherlich noch sehr viele sich nach einer Partnerin sehnende Männer, nur sind sie unsichtbarer und verborgener als mit 61.  

Also läßt sich der beobachtete Effekt wohl wirklich am ehesten so erklären, wie ich das schon im Eintrag 20 ausgeführt hatte:   Männer suchen nur solange nach einer Partnerin, wie ihre Triebe nach einem Frauenkörper verlangen und das auch noch funktioniert.   

Es ist tragisch, es ist zum Verzweifeln:  Gerade die Männer im optimalen Zustand, diejenigen, deren Kopf endlich nicht mehr von Trieben vernebelt ist und die deshalb besonders geeignet sind, um die emotionalen Bedürfnisse von Frauen zu erfüllen, diese Männer verschwinden in die Unsichtbarkeit, wo ich keinen davon finden kann.  

Deshalb an dieser Stelle nochmals mein Appell an alle, die in ihrer Nachbarschaft, Verwandtschaft oder sonst in ihrem Umfeld einen nicht aktiv suchenden Mann kennen, der nicht oder nicht mehr von Trieben beherrscht wird und der sich eine Gefährtin für eine emotional und kognitiv orientierte Partnerschaft wünscht:   Macht ihn und mich glücklich, bringt uns zusammen.   

Sonntag, 19. Oktober 2014

25. Heiraten - ja oder nein?

25.   Heiraten - ja oder nein?

Im Märchen, in Romanen und Filmen ist die Heirat das glückliche Ende.   Die Frau glaubt sich für immer versorgt, der Mann glaubt, für immer grenzenlosen Zugang zu einem Frauenkörper zu haben.
Die Wirklichkeit ist leider anders.    Heiraten hat in Wirklichkeit keinen Einfluß darauf, daß jemandes Bedürfnisse besser befriedigt werden als bei unverheiratetem Zusammenleben.  

Es gibt einige legale Gründe, um zu heiraten.   Das betrifft z. B. diejenigen, die Kinder haben oder wollen.    Manchmal können finanzielle Anreize wie Steuerersparnis ein ausreichender Grund sein.   Wenn ein Partner aus einem Nichtschengenland kommt, kann nur eine Ehe das dauerhafte Zusammensein ermöglichen.    Das betrifft nicht nur diejenigen, die als ehrliche Partner oder auch als Heiratsschwindler auf diese Weise aus der dritten Welt nach Deutschland kommen wollen.   Selbst ein Bürger der USA darf sich als Tourist nur maximal 180 Tage jährlich in Deutschland aufhalten.  

Eine Ehe ist eine Unterschrift auf dem Standesamt.   Dadurch entstehen zwar legale Rechte und Verpflichtungen.   Was das ist, können sich die Ehepartner aber nicht selbst aussuchen, das ist vorgegeben.   Am persönlichen Umgang miteinander ändert diese Unterschrift an sich gar nichts.  
Eine Ehe schützt nicht vor Leiden durch das Verhalten des Partners.   Verheiratet zu sein hindert niemanden daran, rücksichtslos, verantwortungslos und eigennützig den Partner zu verletzen.  
Man kann und sollte vor dem Beginn einer Beziehung eindeutige Absprachen darüber treffen, welches Verhalten nicht akzeptiert wird und welche gegenseitigen Verpflichtungen man eingeht.   Wenn der Partner sich aber nicht daran halten will, ist man dem trotzdem ausgeliefert, völlig unabhängig davon, ob man verheiratet ist oder nicht.   

Aber in dem Fall, daß der Partner sich in unverzeihbarer Weise verhält und das Vertrauen zerstört, z.B. durch Fremdgehen, macht Verheiratetsein die Situation noch schlimmer.   
Wenn man unverheiratet zusammenlebt, kann man den schuldigen Partner sofort vor die Tür setzen oder selbst gehen.    Sobald man die Trauer- und Verarbeitungsphase hinter sich hat, ist man frei, nach einem neuen Partner zu suchen.  
Scheidungen kosten in Deutschland viel Geld.   Hinzu kommt das Trennungsjahr.    Da man in dieser Zeit ja noch gebunden ist, bedeutet das ein volles Jahr der erzwungenen Einsamkeit, bevor man frei ist, um nach einem neuen Partner zu suchen.      

Deshalb war ich nie verheiratet, deshalb suche ich Bindungen, die auch ohne Unterschrift emotional und kognitiv so stark sind, daß ein Mann mir nicht weh tut, weil er nicht riskieren will, mich zu verlieren.  

Freitag, 17. Oktober 2014

24. Warum die meisten Politiker nicht vertrauenswürdig sind

24.   Warum die meisten Politiker nicht vertrauenswürdig sind

Als Politiker im Sinne der folgenden Gedanken bezeichne ich Personen, die gewählt wurden, um zumindestens einen Teil ihrer Zeit mit politischer Arbeit zu verbringen und die dadurch persönliche, vor allem materielle Vorteile haben.    Auch wenn einige Nichtpolitiker auf Posten in der Wirtschaft noch mehr Geld raffen, so bekommen doch Abgeordnete auf Landes- und Bundesebene eine Bezahlung in einer Höhe, von der sehr viele Bürger nur neidisch träumen können.   Menschen mit wenig Einkommen finanzieren mit ihren Steuern das Luxusleben der Politiker.   Und trotzdem sind einige dieser Politiker dann noch so gierig, sich trotz der Alimentierung durch Steuern die meiste Zeit weiterhin der bisherigen Berufstätigkeit zu widmen, um noch mehr Geld zu raffen.

Solche lukrativen Posten sind mit Ehrlichkeit und Kooperation nicht zu erreichen.     Wer auf der politischen Erfolgsleiter nach oben will, dessen Weg ist ein nie endender Machtkampf.    Auf jeder Ebene sind viele oder zumindestens einige Konkurrenten im Wettbewerb um die Posten aus dem Weg zu räumen.    Jedesmal, wenn einer es eine Stufe höher geschafft hat, hat er als der Gewinner mehrere Mitbewerber mit Grausamkeit zu Verlierern gemacht.   
Wer als Kandidat aufgestellt wird, hat also schon mit Intrigen, Brutalität und Manipulation seine mangelnde charakterliche Eignung bewiesen.  Ein ausgeprägter Hierarchieinstinkt ist dafür eine gute Voraussetzung, Rücksichtslosigkeit und zunehmende Verrohung sind die Begleiterscheinung.   Es sei denn, die Verrohung war schon zuvor da und der Antrieb für den Machtkampf.      Daß dann auch noch die Wähler belügt werden, ist da nicht verwunderlich.
Deshalb erstaunt es mich schon lange nicht mehr, über wie viele Skandale, Affären, Betrügereien und Korruption von Politikern berichtet wird, und das, obwohl sicherlich noch mehr verborgen bleibt als das, was aufgedeckt und in den Medien bekannt wird.  

Ein verantwortungsvoller Vertreter seiner Wähler sollte ehrlich, integer und kooperativ sein.    Aber jemand mit diesen Eigenschaften hat im Kampf um Posten und Pfründe keine Chance.    Entweder er verroht, oder er bleibt auf der Strecke.   Es sei denn, jemand wird als Alibifunktion auf einen Platz geschoben, wo er wenig eigenen Einfluß zum Wohle anderer hat.

Die Programme, die Ziele, die Grundideen der Parteien unterscheiden sich substantiell.  Sie sind das geistige Werk von Denkern, die ihre Gedanken ohne Machtkampf entwickeln und aufschreiben konnten und deshalb auch nicht durch Posten und Pfründe korrumpiert waren.  
Aber je erfolgreicher sie sich nach oben kämpfen, desto mehr gleichen sich die Politiker in den Grundeigenschaften von Gier und Eigennutz.   Die Vorteile der Berufsrolle als Politiker schaffen mehr Gemeinsamkeiten als daß sie sich durch die Bevorzugung der Grundideen der eigenen Partei unterscheiden.    

Der Effekt, daß ein Aufstieg in Organisationen nur mit Eigennutz, Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit möglich ist, ist selbstverständlich nicht auf die Politik beschränkt.   Nur hat er hier besonders weitreichende Konsequenzen.   Die Wähler und alle Bürger sind die Leidtragenden, wenn sie von den Politikern nur als Stimmvieh für deren Eigennutz benutzt werden. 

Deshalb habe ich mehr Vertrauen zu Menschen, die erfolglos sind als zu denen, die sich erfolgreich in Hierarchien hochgekämpft haben.    Selbstverständlich sind nicht alle erfolglosen Menschen auch kooperativ, rücksichtsvoll und verantwortungsbewußt, aber sie haben zumindestens nicht durch erfolgreiches Nachobenkämpfen das Gegenteil bewiesen.  
 
Das ist der Grund, warum mir ein Mann als Partner dann willkommen ist, wenn er gebildet und intelligent ist und trotzdem nicht den Erfolg im Leben hatte, der durch den Aufstieg in Hierarchien definiert wird.   Wer arm und integer ist, der ist mir weit sympathischer als jemand, der wohlhabend geworden ist und auf dem Weg dahin vielen anderen geschadet hat.

Dienstag, 7. Oktober 2014

23. Was ist rationaler Feminismus?

23.   Was ist rationaler Feminismus? 


Viele übersetzen für sich den Begriff 'Feminismus' mit Männerhasserei, ohne aber weiter über die eigentliche genauere Bedeutung nachzudenken.   Es gibt mehrere sehr unterschiedliche Formen des Feminismus, die leider meistens nicht genügend unterschieden werden.   Das führt zu vielen Mißverständnissen.  Die Selbstzuordnung zu einer der Formen schließt zwar gleichzeitig die anderen Formen aus, ohne daß aber für andere erkennbar ist, welche Form gemeint ist.

1.   Instinktbetonend und matriarchalisch 
 
Das Ziel dieser Form des Feminismus ist die Aufwertung des weiblichen Instinktverhaltens.    Die Aufzucht von Kindern wird als Lebensziel und Lebensinhalt von Frauen nicht in Frage gestellt. Alles diesem Ziel dienende Verhalten soll einen besseren Platz im gesellschaftlichen Leben bekommen, sowohl das direkte der Erziehung und Hausarbeit, als auch das indirekte, das durch eine Gestaltung des Körpers mit Mode und Kosmetik die Ausbeutbarkeit des Versorgers zugunsten der Kinder sicherstellen soll.   

Diese Form des Feminismus ist tendenziell antagonistisch gegenüber Männern. 

2.   Instinktignorierend
 
Diese Form des Feminismus ignoriert und leugnet die evolutionär bedingten, deutlichen biologischen und physiologischen Unterschiede.   Die zu Recht geforderte Chancengleichheit wird mit einer fälschlich angenommenen biologischen Gleichheit begründet.    

Zum einen werden dadurch Männer zu der falschen Annahme gebracht, daß eine Befreiung von den traditionellen sozialen Normen vorteilhaft für die Frauen wäre. Dann würde die Straßenköterkopulation auch für Frauen erstrebenswert und Männer würden ihre Triebe mit weniger Widerstand ausleben können.   Das Ergebnis davon sind belästigte Frauen und durch Abweisung frustrierte Männer.

Außerdem wird verhindert, daß Frauen sich über die tatsächliche starke Wirkung ihres Äußeren auf die Instinkte der Männer im klaren sein und sich entsprechend zweckmäßig verhalten können.  
Dadurch, daß die Macht der männlichen Instinkte unterschätzt wird, wird auch das Maß an Selbstkontrolle unterschätzt, das Männer brauchen, um ihr Verhalten nicht in abträglicher Weisen von instinktiven Reaktionen determinieren zu lassen.  
Frauen, die durch aufreizende Aufmachung und provozierendes Verhalten das Tier im Mann stark ansprechen, werden nicht respektiert und im schlimmsten Fall sogar Opfer von Gewalt.   Diese Form von Feminismus verhindert leider, daß Frauen die Wirkung dessen erkennen, was sie selbst mitverursachen.   Nicht nur schaden und gefährden sich Frauen dadurch auch selbst, das ist sogar unfair gegenüber denjenigen der Männer, die unnötig viel Selbstkontrolle brauchen, weil sie menschlich bleiben und nicht zum Tier werden wollen.   

Dieser Feminismus trägt zur Gefährdung der Frauen bei, macht aber auch Männern das Leben unnötig schwer.  

3.  Rationaler und humanistischer Feminismus
   
Nur diese Form des Feminismus kann den antagonistischen Geschlechterkampf überwinden, denn dabei sind die Instinkte der gemeinsame Feind von Frauen und Männern.   Das gelingt in der Zusammenarbeit, bei der Frauen und Männer sich der biologischen Unterschiede bewußt sind, sie als Realität anerkennen und sich gemeinsam bemühen und dafür einsetzen, die schädigende Macht der Instinkte und Triebe zu überwinden.
Da die Lasten und Leiden der Arterhaltung einseitig die Frauen weit schlimmer benachteiligen als die Männer, bringt die Verminderung dieser Nachteile den Frauen mehr Erleichterung als den Männern.   Daher ist es eine Form des Feminismus, obwohl auch Männern Möglichkeiten eröffnet werden, die ihnen im Falle der Instinktgetriebenheit unzugänglich sind.  
Während bei den körper- und fortpflanzungsorientierten Instinkten Frauen und Männer sich sehr stark unterscheiden, sind kognitive und emotionale Bedürfnisse nach Nähe, Zusammengehörigkeit, Bindungen bei beiden Geschlechtern nicht oder wenig unterschiedlich.   Das aber kann nur dann erlebt werden, wenn störende Triebe das nicht verhindern.    
Rationaler und humanistischer Feminismus fördert die beglückenden Aspekte im Paarverhalten, die durch die nur menschlichen Fähigkeit des kognitiven und emotionalen Erlebens ermöglicht werden.  


In diesem Sinne verstehe ich mich als rationale Feministin, aber weder der instinktbejahende noch der instinktleugnende Feminismus paßt zu mir.    

Sonntag, 5. Oktober 2014

22. Wie verbreitet ist das männliche Straßenköterverhalten?

22.  Wie verbreitet ist das männliche Straßenköterverhalten?

In der ZEIT vom 21. 8.2014 auf Seite 35 habe ich diese Aussage von Volkmar Sigusch gelesen: "Etwa 95 Prozent der Sexualakte findet in festen Beziehungen statt."    
Da Sigusch ein renommierter Wissenschaftler ist, nehme ich diese Aussage ernst genug für einen Deutungsversuch.

Suchziele und Aussagen in Profilen bei Partnersuchportalen und in Foren im Internet vermitteln mir den Eindruck, daß eine sehr große Mehrheit der Männer die straßenköterhafte Einmalkopulation mit einem mit einer Closchüssel verwechselten weiblichen Körper anstreben oder zumindestens als eine mögliche Option in Betracht ziehen.    Diese Männer wollen ihre evolutionsbiologisch erklärbaren Triebe rücksichts- und verantwortungslos ausleben.   Sie sehen das als ihr selbstverständliches Recht an und haben sogar noch die Wahnvorstellung, daß sie damit Frauen beglücken. 
In den Medien wird die Straßenköterkopulation längst als soziale Norm dargestellt und propagiert.  
Wenn Frauen damit nicht einverstanden sind, werden sie als verklemmt, prüde, frigide und gestört diffamiert.

Siguschs Zahl von 95 % klingt oberflächlich betrachtet zunächst so, als wäre alles doch nicht so schlimm wie mein Eindruck.   Bei genauerer Betrachtung ist es aber erschreckend, daß jeder 20. Sexualkontakt eine Straßenköterkopulation ist.   
 
Um diese Zahl zu interpretieren, muß man die beiden Geschlechter getrennt betrachten.   

Die 5 % der Fälle konzentrieren sich bei den Frauen auf die Prostituierten, die sich für den Selbstmißbrauch bezahlen lassen.    Wenn man das berücksichtigt, scheint es immerhin außer mir auch noch viele andere Frauen mit Selbstbewußtsein und Selbstachtung zu geben, die den Zugang zu ihren Körpern ohne feste Beziehung verweigern.   

Bei den Männern hingegen ist die Annahme plausibel, daß sich die 5 % aller Fälle, bei denen es einem Mann gelungen ist, sich gegen Bezahlung, mit Druck und Gewalt oder mit Lüge und Manipulation mißbrauchenden Zugang zu einem weiblichen Körper zu verschaffen, in unbekannter Weise sowohl auf gebundene Fremdgänger als auch auf die ungebundenen Männer ohne Beziehungswunsch verteilen.    Deshalb sind die 5 % kein aussagekräftiges Indiz für das tatsächliche Maß der wahllosen Triebgesteuertheit.   Die 5 % sind vielmehr nur die Quote bei den Männern, deren Dreistigkeit und Rücksichtslosigkeit bei ausreichend dummen und/oder käuflichen Frauen so erfolgreich waren, daß die angestrebte Straßenköterkopulation tatsächlich stattgefunden hat.    Es wären sicherlich noch wesentlich mehr als 5 %, würden sich mehr Frauen in dieser Form mißbrauchen lassen.    Einige, vielleicht sogar viele Männer wählen die feste Beziehung nur als das kleinere Übel, wenn sie andernfalls bezahlen müßten oder abgewiesen würden.   

Daß 5 % der Sexualkontakte in der Form von Straßenköterkopulation stattfindet, sagt deshalb leider nichts darüber aus, welcher Prozentsatz der Männer sich eben nicht nur derart verhält, sondern auch sich bei passender Gelegenheit so verhalten würde.   

Ich beurteile Männer nicht nach dem, was sie in Abhängigkeit einer Gelegenheit tatsächlich tun oder nicht tun, sondern nach der Einstellung, was sie bei sich bietender Gelegenheit tun würden.  Ich finde nicht nur Straßenköter abscheulich, sondern auch die Möchtegernstraßenköter.  

Männer, die Frauen nicht ohne langfristige emotionale Bindungen anrühren, die sind wertvoll und selten.    Einen solchen suche ich als Partner.