Sonntag, 5. Oktober 2014

22. Wie verbreitet ist das männliche Straßenköterverhalten?

22.  Wie verbreitet ist das männliche Straßenköterverhalten?

In der ZEIT vom 21. 8.2014 auf Seite 35 habe ich diese Aussage von Volkmar Sigusch gelesen: "Etwa 95 Prozent der Sexualakte findet in festen Beziehungen statt."    
Da Sigusch ein renommierter Wissenschaftler ist, nehme ich diese Aussage ernst genug für einen Deutungsversuch.

Suchziele und Aussagen in Profilen bei Partnersuchportalen und in Foren im Internet vermitteln mir den Eindruck, daß eine sehr große Mehrheit der Männer die straßenköterhafte Einmalkopulation mit einem mit einer Closchüssel verwechselten weiblichen Körper anstreben oder zumindestens als eine mögliche Option in Betracht ziehen.    Diese Männer wollen ihre evolutionsbiologisch erklärbaren Triebe rücksichts- und verantwortungslos ausleben.   Sie sehen das als ihr selbstverständliches Recht an und haben sogar noch die Wahnvorstellung, daß sie damit Frauen beglücken. 
In den Medien wird die Straßenköterkopulation längst als soziale Norm dargestellt und propagiert.  
Wenn Frauen damit nicht einverstanden sind, werden sie als verklemmt, prüde, frigide und gestört diffamiert.

Siguschs Zahl von 95 % klingt oberflächlich betrachtet zunächst so, als wäre alles doch nicht so schlimm wie mein Eindruck.   Bei genauerer Betrachtung ist es aber erschreckend, daß jeder 20. Sexualkontakt eine Straßenköterkopulation ist.   
 
Um diese Zahl zu interpretieren, muß man die beiden Geschlechter getrennt betrachten.   

Die 5 % der Fälle konzentrieren sich bei den Frauen auf die Prostituierten, die sich für den Selbstmißbrauch bezahlen lassen.    Wenn man das berücksichtigt, scheint es immerhin außer mir auch noch viele andere Frauen mit Selbstbewußtsein und Selbstachtung zu geben, die den Zugang zu ihren Körpern ohne feste Beziehung verweigern.   

Bei den Männern hingegen ist die Annahme plausibel, daß sich die 5 % aller Fälle, bei denen es einem Mann gelungen ist, sich gegen Bezahlung, mit Druck und Gewalt oder mit Lüge und Manipulation mißbrauchenden Zugang zu einem weiblichen Körper zu verschaffen, in unbekannter Weise sowohl auf gebundene Fremdgänger als auch auf die ungebundenen Männer ohne Beziehungswunsch verteilen.    Deshalb sind die 5 % kein aussagekräftiges Indiz für das tatsächliche Maß der wahllosen Triebgesteuertheit.   Die 5 % sind vielmehr nur die Quote bei den Männern, deren Dreistigkeit und Rücksichtslosigkeit bei ausreichend dummen und/oder käuflichen Frauen so erfolgreich waren, daß die angestrebte Straßenköterkopulation tatsächlich stattgefunden hat.    Es wären sicherlich noch wesentlich mehr als 5 %, würden sich mehr Frauen in dieser Form mißbrauchen lassen.    Einige, vielleicht sogar viele Männer wählen die feste Beziehung nur als das kleinere Übel, wenn sie andernfalls bezahlen müßten oder abgewiesen würden.   

Daß 5 % der Sexualkontakte in der Form von Straßenköterkopulation stattfindet, sagt deshalb leider nichts darüber aus, welcher Prozentsatz der Männer sich eben nicht nur derart verhält, sondern auch sich bei passender Gelegenheit so verhalten würde.   

Ich beurteile Männer nicht nach dem, was sie in Abhängigkeit einer Gelegenheit tatsächlich tun oder nicht tun, sondern nach der Einstellung, was sie bei sich bietender Gelegenheit tun würden.  Ich finde nicht nur Straßenköter abscheulich, sondern auch die Möchtegernstraßenköter.  

Männer, die Frauen nicht ohne langfristige emotionale Bindungen anrühren, die sind wertvoll und selten.    Einen solchen suche ich als Partner.