Mittwoch, 13. August 2014

13. Die Kluft zwischen Brütern und Nichtbrütern und die Auswirkungen auf die Partnersuche

13.   Die Kluft zwischen Brütern und Nichtbrütern und die Auswirkungen auf die Partnersuche

Vorneweg:  

Dieser Text ist keine beabsichtigte Provokation.   Wer sich provoziert fühlt, sollte einfach nicht weiterlesen, denn dieser Text richtet sich nicht an ihn.     Ich suche einen zu mir passenden Lebenspartner, also jemanden, der den folgenden Ausführungen zustimmen kann, weil er selbst auch so denkt.   
Der zu mir passende Partner bezieht die Bezeichnung Nichtbrüter auf sich selbst als eine zutreffende Beschreibung.   Nur um ihn zu finden, nur damit er sich darin erkennt, schreibe ich solche Texte.   Da ich deutlich sage, um was es mir geht, wirkt das auf manche Menschen wie eine Provokation.   Diese Menschen interessieren mich nicht, deshalb räume ich ihnen nicht die Macht ein, mich daran zu hindern, meine Ziele so zu verfolgen, wie es für mich am zweckmäßigsten ist.

1. Begriffsbestimmung Brüter
 
1.1. Brüter sind Menschen, bei denen der Fortpflanzungsinstinkt so stark ist, daß sie erhebliche Opfer an Zeit, Geld, Schmerzen, Unbequemlichkeiten und Belastungen auf sich nehmen, um Erleichterung von diesem Drang zu finden.   

1.2. Verhinderte Brüter empfinden den gleichen Drang, aber aufgrund von Umständen haben sie trotzdem keine Nachkommen.

1.3. Nichtbrüter sind diejenigen, die Nachkommen weder haben noch wollen, weil sie frei vom Fortpflanzungsinstinkt sind und keinen derartigen Drang empfinden.   Ohne diesen Drang ist Fortpflanzung irrational und selbstschädigend.

1.4.  Irrtümlich Brütende sind diejenigen, die aufgrund von Umständen gegen ihren Willen Nachkommen erzeugen oder die durch kulturelle Einflüsse oder soziale Norm dazu manipuliert worden sind und die dies erst zu spät als Irrtum erkennen.    Wenn - auch historisch betrachtet - aus welchen Gründen auch immer Verhütung und Abtreibung nicht möglich sind oder waren, dann ist in diesem Fall Neonatizid oder das Aussetzen von nicht gewolltem Nachwuchs zwar sozial oder religiös geächtet, aber trotzdem logisch nachvollziehbar.   

2. Identität
 
Der grundlegende Unterschied zwischen Brütern und Nichtbrütern zeigt sich bei deren Identität.   Die instinktiven Antriebe, die jemand empfindet, beeinflussen das Wertesystem, die Grundansichten und die dadurch determinierte Identität.   Das verhindert oder reduziert kognitive Dissonanz.   Diese Identität ist keine bewußte Wahl oder Entscheidung, sondern ergibt sich aus der Bedürfnisstruktur.

2.1. Identität als Individuum:   Wer sich selbst als eine individuelle Person empfindet, wer deutlich Grenzen zwischen seiner Person und anderen wahrnimmt, wer sein Leben als eine endliche Zeit erkennt und wer sich als einzelnes Wesen im Austausch mit anderen Individuen erlebt, der hat keinerlei Grund, Opfer zu bringen für die Zeit nach dem eigenen Tod oder für eine der eigenen Person übergeordnete imaginäre Entität.  
 
2.2. Identität als Partikel:   Wer sich instinktiv mit seinen Genen identifiziert, wer seine Bestimmung darin sieht, daß diese Gene weitergegeben werden und weiterleben, hat eine Identität als Partikel, als Teil eines größeren Ganzen, als Glied einer ewigen Kette.   Diese Identität ist nicht in der eigenen Person begrenzt sondern diffus.    Für einen Brüter ist die Brut die Erweiterung der eigenen Identität.   
Das äußert sich darin, daß jemand nicht nur sich dafür aufopfert, Kinder in die Welt zu setzen und großzuziehen, sondern daß er darüber hinaus auch noch bestrebt ist, diese zusätzlich dabei zu unterstützen, daß dem auch noch Enkel und Urenkel folgen.   Dem Brüter geht es ja nicht wirklich um seine direkten Nachkommen als Personnen, sondern vor allem auch darum, daß die ewige Abfolge der weitergegebenen Gene nicht abbricht.
Brüter identifizieren sich so sehr mit dem übergeordneten Ganzen, daß sie es als selbstverständlich ansehen, daß auch andere Opfer bringen für die eigene Brut.   

3.  Beziehungsstrategien
 
Eine integrale Beziehung umfaßt intellektuelle, emotionale sowie körperliche Intimität und eine praktische Überlebensgemeinschaft.   Ein Mann, der allein ist, hat mehrere Strategien zur Erfüllung seiner Bedürfnisse als Optionen.
  
3.1   Er kann eine Frau für eine solche integrale Beziehung suchen und dabei Suchkriterien anwenden, die alle Aspekte berücksichtigen. 

3.2. Er kann diese Funktionen aber auch verteilen und zwar bewußt, absichtlich, prinzipiell und auf Dauer.  Freunde, Vereine und Kollegen können intellektuelle Bedürfnisse erfüllen, für die emotionalen hat er seine Herkunftsfamilie und/oder seine Kinder, nur für die körperlichen fehlt ihm eine Frau. Deshalb wird er Frauen gegenüber zum Tier, das bindungslos mit Körpern kopuliert, entweder gegen Bezahlung oder als Ergebnis von Manipulation.  Er akzeptiert für sich keinen Grund, eine Dauerbeziehung mit einer Frau einzugehen.

3.3.  Er verteilt diese Funktionen wie in 3.2., aber er betrachtet dies lediglich als Ersatz und Zwischenlösung.  Selbst wenn seine Wertschätzung für Frauen so weit reicht, daß er bewußt eine Frau für eine integrale Beziehung sucht, kann das trotzdem dazu führen, daß aufgrund der bestehenden Strukturen der Platz und die Bedeutung in seinem Leben für die ganzheitlichen Bedürfnisse einer Frau zu klein und nicht ausreichend sind.  
Da ja zunächst nur seine körperlichen Bedürfnisse unerfüllt sind, wird seine Wahl überwiegend von ihrer körperlichen Eignung bestimmt, selbst wenn ihm das selbst überhaupt nicht bewußt ist.  

4.  Die unvereinbaren Bedürfnisse von Brütern und Nichtbrütern
 
Beziehungen zwischen Brütern und Nichtbrütern sind sehr problematisch.   Entweder der Nichtbrüter leidet unter der Brut des anderen oder die Beziehung scheitert.   
  
4.1.  Wenn Brüter wegen ihrer Brut von mir oder auch von anderen Nichtbrütern abgelehnt werden, begreifen viele nicht, warum, vor allem dann, wenn die Brut aus dem Haus ist.  Aber aus Brütern werden eben nie wieder Nichtbrüter.   Die emotionalen Bindungen eines Brüters an die Brut sind eine irreversible Veränderung.    Der Drang nach Fortpflanzung beinhaltet einen nie endenden Drang nach der Unterstützung und Umsorgung der Brut.  
Die Sorge eines Brüters um das Wohlergehen seiner nicht bei ihm lebenden Brut ist ähnlich wie die Sucht eines trockenen Alkoholikers nach der Flasche.    Beide werden getrieben von einem Drang, den Nichtbrüter und Nichtalkoholiker nicht aus eigener Erfahrung kennen, aber eben auch gar nicht kennen wollen.   

Aber es gibt einen Unterschied:  Der Alkoholiker kämpft gegen seine Sucht an, um seine eigene Gesundheit nicht zu schädigen und auch aus Rücksicht auf andere.   Wenn hingegen das Wohlbefinden eines Brüters vom Wohlergehen seiner Brut abhängt, hat er keinerlei persönlichen Grund, um dagegen anzukämpfen.  Insoweit als er gegen etwas ankämpft, dann vermeidet er nur aus Rücksicht auf die Brut exzessiven Kontakt, weil er nicht lästig fallen möchte.     
Ein Alkoholiker kämpft auch aus Rücksicht auf seine Partnerin gegen seine Sucht, ein Brüter nimmt keine Rücksicht auf eine Partnerin, wenn es um das Wohlergehen seiner Genträger geht. Stattdessen erwartet der Brüter ganz selbstverständlich von einer Partnerin das Einverständnis, daß die Brut bei ihm immer Vorrang hat.   Falls sie damit nicht einverstanden ist, wird ihr dieser Vorrang aufgezwungen.  
 
4.2.   Eine Beziehung zwischen zwei Nichtbrütern ist oder zumindestens kann symmetrisch sein, wenn beide exklusiv Freud und Leid, gute und schlechte Zeiten teilen.    Für einen Brüter selbst ist das in der Summe genau so, nur setzt sich für ihn diese Summe eben aus den Symmetrien mit der Brut und mit der Partnerin zusammen. 
Für eine Nichtbrüterin als Partnerin ist die Situation hingegen völlig asymmetrisch.   Der Partner selbst trägt zu ihrer Lebensqualität bei, aber während er seine Brut als zusätzliche Quelle von Freude erlebt, ist die Brut für die Partnerin nur eine unerwünschte Belästigung.    Während sie gerne Sorgen und Kummer des Partners mitträgt und ihn unterstützt, muß sie aber zusätzlich auch noch alle direkten und indirekten Nachteile erdulden, die sich daraus ergeben, daß der Partner sich um die Probleme der Brut sorgt.  

4.3. Eine menschliche Paarbeziehung als Lebensgemeinschaft der Art, wie ich sie suche, ist schwerpunktmäßig und inhaltlich ausgerichtet auf intellektuelle und emotionale Intimität, während körperliche Intimität ein Nebeneffekt, aber nicht der Zweck ist.   Leider aber ist es im allgemeinen so, daß Frauen von Männern nur unter der Bedingung geliebt werden, daß sie diese Liebe auch oder nur mit ihrem Körper erkaufen.   Solange eine Frau alle Liebe eines Mannes bekommt, eben auch die für ihre Persönlichkeit und ihr Gehirn, ist das akzeptabel.   Die biologischen Gegebenheiten der Männerkörper sind eine Realität, mit der Frauen umgehen müssen und an denen sich nichts ändern läßt.  

Bitter aber wird es erst, wenn Frauen vorgelebt wird, daß Männer auch anders können.   Brüter lieben ihre Brut um ihrer selbst willen, für ihre Persönlichkeit und ihre Fähigkeit.    Die Brut muß die Liebe des Brüters nicht mit ihrem Körper erkaufen, im Gegenteil, falls einer das erwartet, wird er dafür streng bestraft.
Das ist indirekt eine deutliche Abwertung der Frauen im Vergleich zur Brut.   Frauen werden nicht allein aufgrund ihrer Persönlichkeit als liebenswert wahrgenommen und geschätzt, sondern nur dann, wenn sie die männlichen Triebe befriedigen.   Damit hat für die Männer implizit die Brut einen höheren Eigenwert als die Frau, deren Wert hauptsächlich als Gebrauchswert wahrgenommen wird.  

4.4.  In der unter 3.3. beschriebenen Situation kann für einen Nichtbrüter die Partnerin allmählich zur Hauptquelle der wechselseitigen Bedürfnisbefriedigung werden.  Für einen Nichtbrüter kann diese Verteilung der Bedürfnisse ein bewußt so empfundener, vorübergehenden Ersatz sein.   Mit der geeigneten Partnerin wird daraus eine integrale Beziehung.
  
Bei einem Brüter aber hat eine Frau keine Chance.   Die Gemeinsamkeiten und vor allem die emotionalen Bindungen an die Brut werden ja von den Brütern nicht als Ersatz erlebt, sondern als ein unverzichtbarer Bestandteil und zentrale Fixpunkt ihres Lebens. Die Bedeutung einer Frau ist und bleibt in dieser Situation immer reduziert auf ihren Nutzen für die Triebbefriedigung.  Neben der Brut gibt es für die Nichtbrüterin emotional und auch sonst keinen angemessenen Platz.  Daran kann sich auch nichts ändern.   

5.  Brüter trennen sich von ihrer Brut höchstens dann, wenn diese etwas sehr schwerwiegendes verschuldet hat, und selbst dann nicht immer.   Frauen sind für Männer hingegen leicht auswechselbar, da aufgrund der männlichen biologischen Gegebenheiten fast jeder Körper sich physiologisch zur Triebreduktion eignet.   Für viele Männer ist es schon eine ausreichende Rechtfertigung für Verlassen oder Fremdgehen, wenn sie mit der Qualität der Serviceleistungen im Bett nicht mehr zufrieden sind.   
Konflikte zwischen der Brut und Brüter einerseits und der Nichtbrüterin als neuer Partnerin andererseits sind nicht nur wahrscheinlich, sie sind nahezu unvermeidlich.   Brut und Brüter wollen ihre emotionalen Bindungen pflegen, für die Nichtbrüterin sind diese Kontakte eine Belästigung, gegen die sie sich wehrt.   Aber dieser Kampf ist für die Nichtbrüterin aussichtslos, den kann sie nicht gewinnen.   Wenn die Konflikte zu schlimm werden, wird der Brüter sich eher von der Frau trennen als die Brut auf Distanz zu halten.  

6.  Es ist bekannt, daß sowohl instinktiv als auch der sozialen Norm folgend in einer Extremsituation der Brüter eher seine Brut rettet oder retten würde als die Partnerin.    Während Brüterinnen bezogen auf die eigene Brut dem oft sogar selbst zustimmen, ist es für eine Nichtbrüterin nicht akzeptabel, wissentlich mit jemandem zu leben, der im Extremfall nicht sie selbst, sondern seine Brut retten würde.    Wenn der Partner solche Prioritäten setzt, dann ist in seinem Leben für eine Nichtbrüterin kein angemessener Platz frei.  
In einer symmetrischen Partnerschaft ist man sich gegenseitig entweder die wichtigste Person oder nicht.   Nur wenn beide Partner Brüter sind und wechselseitig wissen, daß die Brut Vorrang hat, dann gleicht sich das aus.     


Deshalb ist eine symmetrische, funktionierende Beziehung im Grunde nur möglich zwischen Brüterinnen und Brütern sowie zwischen Nichtbrüterinnen und Nichtbrütern.    
Der Fortpflanzungsdrang der Brüter ist etwas, in das sich Nichtbrüter nicht hineinversetzen können.   Aber die Abwesenheit des Fortpflanzungsdranges ist genauso etwas, in das sich die Brüter nicht hineinversetzen können.  
Für Nichtbrüter ist es unvorstellbar, starke Bindungen an ein schreiendes und stinkendes Bündel Biomasse zu entwickeln.    Brüter können nicht begreifen, daß jemand etwas, was für sie selbst ein so wertvolles neues Leben ist, einfach nur als lästig empfinden kann und ohne glücklicher und zufriedener ist.