Freitag, 24. April 2015

65. Warum Standardfrauen zu Opfern von Scammern werden

65.  Warum Standardfrauen zu Opfern von Scammern werden

Im Eintrag 64. Wie rationale Menschen Scammer erkennen können habe ich meine subjektiven Erfahrungen mit der Früherkennung von Scammern beschrieben.

Es gibt dabei noch weitere Aspekte, über die ich auch wieder aus der Sicht einer Frau schreibe.  

1.  Standardfrauen sind zu Opfern prädestiniert

Auf mich selbst wirkt das Verhalten der Scammer grotesk.   Warum trotzdem so viele Frauen auf Scammer hereinfallen, läßt sich nur in einem allgemeineren Kontext erklären.    Zu diesem Kontext gehört vor allem die Berücksichtigung der bekannten, physiologisch begründeten Unpassung zwischen den die Partnersuche motivierenden vorwiegenden Bedürfnisse bei den Frauen und bei den Männern.   

Bei der Mehrzahl der Männer sind überwiegend die Bedürfnisse nach Triebreduktion ausschlaggebend und verhaltensrelevant, während die meisten Frauen vor allem ein starkes Bindungsbedürfnis haben.  

Immer dann, wenn Frauen ein klares Bewußtsein für ihrer echten eigenen Bedürfnisse haben und wenn sie darüber hinaus auch noch wissen, welches Verhalten sie rational ihren Zielen näher bringt, haben weder Scammer noch Straßenköter Erfolg.    (Als Straßenköter bezeichne ich alle Männer, die Frauenkörper für bindungs- und beziehungslose Einmalkopulationen mißbrauchen.)

1.1.  Die sozial genormten Standardfrauen

Die soziale Norm schafft durch die Beeinflussung der Mädchen schon von klein an einen kognitiv verbogenen Frauentyp, die Standardfrauen.  Dieser verhängnisvolle Einfluß wird ausgeübt und verstärkt durch Medien, bei denen Straßenköter einflußreiche Positionen innehaben.
  • Körperorientierte Eitelkeit wird den Standardfrauen so gründlich als Selbstverständlichkeit anerzogen, daß sie den Wert von Frauen allgemein und auch den eigenen Selbstwert als ausschließlich durch das Aussehen vorbestimmt wahrnehmen und definieren.  
    Ihre eigene Identität wird nur durch ihre Körper bestimmt.   Sie nehmen sich selbst als Körper und nicht als Person wahr.  Anders ausgedrückt, für sie sind Person und Körper zwei Wörter für dasselbe.   
  • Das erlebbare, intersubjektive Maß dieses körperorientierten Selbstwertes ist die Stärke des Kopulationsbegehrens, das durch die Wahrnehmung ihres Äußeren bei Männern ausgelöst wird.  Zum Ausdruck gebracht wird das durch Schmeicheleien, Komplimente, Flirten und Anmache. 
    Bei Standardfrauen erzeugt das Wohlbefinden.
  • Opfer an Zeit, Geld, Schmerz für die optimierte Gestaltung des Äußeren wird für rational, unverzichtbar und selbstverständlich gehalten, weil sich dadurch direkt das ausgelöste und ausgedrückte Kopulationsbegehren und indirekt also auch das Wohlbefinden der Standardfrauen erhöhen läßt.
  • Standardfrauen haben sich einreden lassen, auch Langzeitbindungen könnten immer nur über primär körperliche Anziehung entstehen und durch das gezielte Auslösen von Kopulationsbegehren gefördert werden.
  • Anstatt sich ihrer eigenen Bedürfnisse bewußt zu sein, zweifeln Standardfrauen nicht daran, daß die Triebreduktion der Männer ihr eigener Lebenszweck wäre.   Sie wissen nicht, daß ihr eigener Beitrag zum Mißbrauchtwerden eine Form von Selbstmißbrauch ist.   Wenn sie es begreifen, sind sie meistens schon zum Opfer geworden.
Mit dieser sozialen Norm haben die Straßenköter durch die den Standardfrauen anerzogenen Schwachpunkte den erleichterten zukünftigen Zugang zu den Körpern ihrer Opfer geschickt vorbereitet.   

Damit haben sie auch für die Scammer die Vorarbeit geleistet.  Die Erfolge der Scammer sind deshalb ein logisch erklärbarer Nebeneffekt eines für die Bedürfnisse von Straßenkötern optimierten weiblichen Rollenmodells.  

1.2.  Scammer und Straßenköter im Vergleich

Straßenköter und Scammer haben bemerkenswerte Gemeinsamkeiten.   Beide haben keinerlei Bindungsbedürfnis.   Stattdessen verfolgen sie das völlig eigennützige Ziel, Frauen mit einem Bindungsbedürfnis auszunutzen und zu gebrauchen.  

Das Ziel der Scammer ist das Geld der Opfer.  Das Ziel der Straßenköter ist der Zugang zu weiblichen Körpern zwecks Mißbrauch als Kloschüssel für Körperabfälle.    (Um die Minderheit von Frauen, die wirklich auch selbst nur eine Straßenköterkopulation anstreben geht es hier nicht, genau so wenig wie um diejenigen, die Geld für soziale Projekte in Entwicklungsländern spenden.)      
  • Die Frau wird mit vorgetäuschten Bindungsabsichten dazu gebracht, beim Mißbrauch oder der finanziellen Ausplünderung willig mitzuwirken. 
  • Die individuelle Persönlichkeit der Frau interessiert den Täter nicht, es sei denn, die Kenntnis davon läßt sich für die Optimierung der Manipulation verwerten.
  • Der Täter möchte möglichst schnell und mit möglichst geringem Einsatz und Aufwand zum Ziel kommen.   Der Täter hat am Kontakt mit dem Opfer keinerlei inhaltliches oder persönliches Interesse, die Bemühungen in Richtung auf das Ziel sind eine lästige Routine.
  • Inhaltsleere Profile vereinfachen es für den Täter, seine Lügen flexibel und zum Opfer passend zu gestalten.       
  • Nichtssagende Profile und Anschreiben mit nur vagen, unpräzisen Angaben und dem Vermeiden eindeutiger Informationen verringern für den Täter das Risiko, vom Opfer als ungeeignet abgelehnt zu werden.
  • Die Täter haben zwar oberflächliche Manipulationsmethoden erlernt, sie sind aber dumm und/oder unreif.  Davon, sich eigenständig so zu verhalten, daß echte Bindungen entstehen könnten, sind sie völlig überfordert.   Deshalb sind sie vor allem für die vorgeschädigten Standardfrauen in 1.1 ein Risiko. 

Ein Bindungsbedürfnis macht verletzlich und verwundbar.  Sowohl die von Scammern als auch die von Straßenkötern ausgenutzten und mißbrauchten Frauen werden dadurch gelegentlich traumatisiert.  Trotzdem unterscheidet sich die allgemeine Einstellung gegenüber Straßenkötern und Scammern sehr deutlich, auch gegenüber den jeweiligen Opfern.
In einem kapitalistischen System löst ein finanzieller Schaden schnell und leicht Empörung und Mitgefühl aus.   Niemand verlangt von den Opfern Toleranz für die Scammer oder betrachtet die Zahlungen gar als Verpflichtung der Opfer.  Bei den Opfern der Straßenköter ist der Schaden hingegen emotional, aber nicht materiell.  Dieser Schaden wird generell verharmlost und als tolerierbar abgetan.  Wenn die Opfer der Straßenköter leiden, wird das sogar noch zum Defekt der Frauen umdefiniert, weil sie bei der Erfüllung ihres angeblichen Lebenszwecks als Nutzobjekte für Männer versagt hätten.       

2.  Vorbeugung

In den Medien wird mit Aufklärung und der Verbreitung von Informationen über das Verhalten der Scammer versucht, Vorbeugung zu betreiben.   

Das reicht aber nicht aus.    Nötig ist vielmehr eine völlige Umorientierung im Denken und Verhalten der bindungsbedürftigen und -fähigen Menschen.   

2.1. Der erste Schritt ist eine Klärung der eigenen Bedürfnisse.    Wer bindungsbedürftig und deshalb verwundbar ist, muß als erstes dies als eine persönliche und berechtigte Eigenschaft annehmen und nicht als eine zu überwindende Schwäche mißverstehen.  

2.2.  Wer sein Bindungsbedürfnis geklärt hat, muß im zweiten Schritt lernen, wie man rational vorgeht, um das Ziel der monogamen tiefen Langzeitbindung erreichen zu können und Verletzungen auf dem Weg dahin möglichst zu vermeiden.  

Damit Frauen keine Opfer von Scammern und von Straßenkötern werden, ist die Mitwirkung nicht nur der Frauen selbst, sondern auch die der partnersuchenden, bindungswilligen und -bedürftigen Männer erforderlich, allerdings mit sehr unterschiedlichen Beiträgen:

2.2.1.  Die Frauen müssen als erstes ihr eigenes Selbstbild und ihre Identität überprüfen und hinterfragen.  Wem selbst Verbiegungen in Richtung Standardfrau angetan wurden, braucht als erstes einen kritischen Abstand von der Eitelkeit und Körperorientierung.   Wer Schmeicheleien und sogar Anmache genießt, ist gefährdet und braucht ein verändertes Selbstbild sowie ein nicht von körperlichen, sondern von Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmalen bestimmtes Selbstwertgefühl.

2.2.2.  Daß so viele Frauen von Scammern und Straßenkötern hereingelegt werden, liegt auch daran, daß es nicht reicht, daß es Qualitätsmänner, also die Männer mit eigenem, echtem, monogamem Bindungsbedürfnis, zwar gibt, diese aber nicht erkennbar sind.  Es ist erforderlich, daß diese Männer aktiv dafür sorgen, als solche von den anderen unterscheidbar und auffindbar zu sein.   
Das können die Qualitätsmänner nur selbst leisten, indem sie dafür sorgen, daß ihre Profile und ihr Verhalten sich durch ein inhaltliches Niveau deutlich und unverwechselbar von dem der Scammer und Straßenköter unterscheidet.  
Durch bessere Erkennbarkeit wird den Frauen die positive Suche nach Qualitätsmännern erleichtert.  Außerdem wird dadurch der Unterschied zu den nichtssagenden leeren Profilen der Scammer und Straßenköter deutlicher. 
 
Damit Qualitätsmänner hier mitwirken können, brauchen sie aber zunächst selbst ein Problembewußtsein. Nur wer ausreichend über die typischen Verhaltensweisen der Scammer und Straßenköter informiert ist, kann sich gezielt anders verhalten und präsentieren.  
Auch Qualitätsmänner ohne Problembewußtsein füllen ihre Profile häufig nicht oder nur unvollständig aus.   Wenn auf einem Partnersuchportal aber alle Profile nichtssagend sind, fehlen die Möglichkeiten für eine bindungsbedürftige Frau, sofort zu erkennen, ob es sich dabei um einen Straßenköter, einen Scammer oder einen Qualitätsmann handelt.  
In dieser Situation besteht auch das Risiko, daß Qualitätsmänner versehentlich als vermeintliche Scammer abgelehnt werden.  Deshalb nützen sorgfältige Profile auch den Qualitätsmännern selbst.

2.2.3  Langfristige Bindungen sind kognitiv begründet, das heißt, sie beruhen auf Attributen und Persönlichkeitsmerkmalen, die man weder sehen noch mit körperlichen Sinnen erfassen kann.   Diese emotionalen und intellektuellen Bindungen können nur durch Kommunikation und Austausch von Wissen über einander entstehen.  
Dabei wird eine gemeinsame Grundlage von Werten, Überzeugungen, Interessen, Ansichten, Einstellungen geschaffen.   Für Menschen, die planen und wünschen, langfristig Zeit gemeinsam zu verbringen, ist auch die Klärung wichtig, wieviel geteilte Hobbies und Interessen sich für gemeinsame Aktivitäten eignen.   

Solche Bindungen lassen sich nur durch intensive und extensive inhaltliche Kommunikation entwickeln. Ein starkes Kommunikationsbedürfnis ist meistens ein günstiges Zeichen für ein Bindungsbedürfnis.  (Falls jemand statt Bindungen nur den Gedankenaustausch sucht und dabei ehrlich ist, kann das zwar auch zu einer Enttäuschung führen, aber ohne drastische Folgen.)

Scammer sind aufgrund von Dummheit, Unwissenheit und Unreife zu einer solchen inhaltlichen und individuellen Kommunikation unfähig und davon überfordert, Straßenköter sind kommunikationsunwillig.  


Wer also als Frau Bindungen sucht und als bindungsfähiger Mann Vertrauen gewinnen möchte, tut gut daran, von Anfang an inhaltliche Kommunikation zu initiieren und einzufordern.    

Wenn eine solche Kommunikation nicht zustande kommt, kann die Frau daran schnell erkennen, daß sie keine Chance auf langfristige kognitiv begründete Bindungen hat.