Donnerstag, 3. Juli 2014

5. Warum ich religiösen Menschen nicht vertraue

5.  Warum ich religiösen Menschen nicht vertraue

Ich bin völlig ungläubig.   Ich bin mehr als Atheistin und Skeptikerin, ich bin Apistikerin.    (Das hat nichts mit Bienen zu tun, sonder kommt von Apistia für die Abwesenheit jeglichen Glaubens).  

Deshalb habe ich die Identität eines Individuums, das zufällig lebt und nach dem Tod von den Würmern gefressen und vergessen wird.   Ich bin vergänglich, meine Existenz hat weder einen höheren noch irgendwie anders gearteten  Zweck.   Auch bin ich nicht Bestandteil eines irgendwie gearteten höheren Ganzen.   

Im Sinne des Philosophen Epikur ist es mein Ziel, weder Schaden zu erleiden noch zu verursachen.    Ich akzeptiere keinerlei Zweck, für den ich einseitig Opfer bringen sollte.   
  
Wenn ich mit individuellen Menschen Kontakt pflege, dann tue ich das, damit das beiden in ausgewogener Weise Vorteile bringt.   Damit meine ich neben dem beruflichen und wirtschaftlichen Handeln vor allem auch im privaten Bereich die immateriellen Vorteile wie etwa ein interessanter Gedankenaustausch und Aktivitäten, die gemeinsam schöner sind als allein.

Bei diesem Austausch ist es wichtig, daß sich jeder selbst voll verantwortlich fühlt für das, was der andere durch ihn erlebt.   Aber nur rationale Menschen haben einen intrinsischen Grund, Verantwortung zu übernehmen. 
Hingegen sind religiöse Menschen eine Bedrohung, da ihr Verhalten von ihren irrationalen Glaubensinhalten determiniert ist.   Ihnen kann ich nicht vertrauen, daß sie mich so behandeln, wie ich behandelt werden möchte.   

Beispiel: Der christliche Glaube beinhaltet einige sehr gefährliche Grundannahmen, die von der Wahnidee, es gäbe einen Gott, abgeleitet sind: 
  1. Was dieser Gott sagt und will ist wichtiger und entscheidender als das, was ein anderer Mensch sagt, wünscht und braucht.
  2. Die Regeln für das eigene Verhalten sind von diesem Gott festgelegt worden, eine kritische rationale Bewertung ist ausgeschlossen, ja undenkbar.  Alles was der Gott erlaubt, ist gut, alles was der Gott verbietet, ist Sünde und falsch.   Schuld, Scham, Reue hängen von der Nichtbeachtung göttlicher Regeln ab, nicht von dem Leiden der Betroffenen und Opfer.
  3. Was Menschen erleiden, wird als der letztendliche und für Menschengehirne unverstehbare Wille des Gottes erklärt und deshalb sowohl hingenommen als auch rücksichtslos anderen zugemutet.   Das verhindert die Übernahme der Verantwortung für das eigene Handeln.   Wer andere verletzt, der entschuldigt und rechtfertigt das damit, daß er sich selbst lediglich als Werkzeug von Gottes Wille ansieht statt als Täter.   
  4. Beim ebenfalls postulierten angeblichen Weiterleben nach dem Tod schafft der Gott im Jenseits den Ausgleich für das Leiden auf Erden.   Deshalb betrachtet ein gläubiger Mensch Leiden als weniger schlimm oder unzumutbar als jemand, für den mit dem Tod alles zu Ende ist.   Im schlimmsten Fall denkt ein gläubiger Mensch sogar, er täte anderen etwas Gutes, wenn er ihnen mit zugefügtem Leid zu mehr Belohnung im Jenseits verhilft.   
  5. Wenn sich jemand schuldig fühlt, dann nicht gegenüber dem Opfer, sondern gegenüber dem Gott, dessen Regeln er gebrochen hat.   Also ist auch das Erlangen von Vergebung eine Angelegenheit zwischen ihm und dem Gott.   Sobald er also meint, sich die Vergebung  erarbeitet zu haben, z.B. durch die Erfüllung dessen, was ihm der Priester in der Beichte als Buße aufträgt, beansprucht er automatisch auch gleich noch die Verzeihung der geschädigten Person.   Die sollte sich ja schließlich auch dem Willen dieses Gottes unterwerfen, und aus dem Verzeihen des Gottes wird die automatische Pflicht abgeleitet, auch zu vergeben und zu vergessen.       
Das ist schon ohne Instinkthaftigkeit bedrohlich.   Aber diese Mechanismen unterstützen zusätzlich auch noch die Bereitschaft und senken die Hemmschwelle, andere durch das Ausleben von Instinkten zu schädigen.   
Der Fortpflanzungsinstinkt darf zu Lasten der Frauen ausgelebt werden, der Ingroup-Outgroup einschließlich der unfaßbarsten Grausamkeiten ist erlaubt, wenn die Ingroup durch den gleichen Glauben definiert ist und die Outgroup alle anderen sind.   Und auch der Hierarchieinstinkt kommt zum Ausdruck, wenn der Gott ganz oben ist, dann kommt der Papst, darunter die straffe Kirchenhierarchie und ganz unter die Masse der gläubigen Schafe.  

Und deshalb suche ich einen Partner, der völlig frei ist von Religion.