Samstag, 9. Mai 2015

67. Die Absurdität der Homöopathie

67.  Die Absurdität der Homöopathie
"Hahnemann stellte folgende Prinzipien der Homöopathie auf, die sich bis heute erhalten haben:
  •     Das Simile-Prinzip sieht vor, dass „Ähnliches mit Ähnlichem" behandelt wird. Gegen Fieber beispielsweise setzt man Mittel ein, die Fieber hervorrufen. Dies geschieht in äußerst niedriger Dosierung, wodurch sich die Wirkung umkehren soll.
  •     Bei der Arzneimittelprüfung am Gesunden werden alle Symptome aufgezeichnet, die nach Einnahme des Mittels beim Probanden auftreten.
  •     Die homöopathische Verdünnung des Wirkstoffs („Potenzierung") soll dessen Wirkung erhöhen. Die Verdünnung geschieht durch Verschütteln in einem Lösungsmittel oder Verreiben mit Milchzucker. Die Verdünnungen werden mit den Buchstaben „D", „C" und „Q" bzw. „LM" gekennzeichnet. Dabei steht D für Dezimalpotenzen (Verdünnungen im Verhältnis 1:10) und C für Centesimalpotenzen (Verdünnungen im Verhältnis 1:100). Mit LM werden 50 000-fache Verdünnungen bezeichnet."
https://www.gwup.org/inhalte/77-themen/komplementaer-und-alternativmedizin-cam/646-homoeopathie

 
Die Grundgedanken der Homöopathie sind hirnrissig und grotesk.   Im folgenden bezeichnet der Begriff Homöopathisierung die Behandlung von Wasser durch Verdünnen bis zu Inhaltslosigkeit und Schütteln entsprechend den oben beschriebenen Prinzipien.  

Nach dem Simile Prinzip könnten Ebolakranke mit Ebola-Viren und Pilzvergiftete mit noch mehr von dem Giftpilz geheilt werden.  In Abwandlung eines Sprichwortes beschleunigt der Homöpathiegläubige, wie schnell er selig werden kann.  Denn der Tod ist eine Vorbedingung auf dem Weg in Richtung Seligkeit.  

Homöopathisiertes Wasser ist teuer.   Wer an einer Krankheit leidet, die sich mit der Einnahme von Wasser nicht kurieren läßt, wird also viel Geld dafür ausgeben, wenn er in der vergeblichen Hoffnung auf Wirkung jenseits des Placebo-Effektes über einen längeren Zeitpunkt immer mehr davon kauft.  
Wer das tut, zeigt, daß er sich in jeder Hinsicht vergackeiern läßt.   Einerseits glaubt er die Behauptungen von Hahnemann, wendet aber das Prinzip nicht konsequent im eigenen Interesse an.   Denn tatsächlich bräuchte er das homöopathisierte Wasser ja nur einmal zu kaufen.   Durch eigenes weiteres Verdünnen würde er sich ohne weitere Kosten einen noch wirkungsvolleren Vorrat schaffen, der bis zu seinem Übergang in die Vorstufen der Seligkeit ausreicht.  


Vor allem das Verdünnungsprinzip führt aber noch zu einigen anderen, weiterführenden Überlegungen dahingehend, wie grotesk der Glaube an das homöopathisierte Wasser eigentlich ist:

Im fertigen homöopathisierten Wasser befindet sich bekanntlich nicht einmal mehr ein Molekül des Wirkstoffes.   Die angebliche Wirkung wird einer dem homöopathisierten Wasser angeblich hinzugefügten Eigenschaft zugeschrieben.  Wie das geschieht, können die Homöopathiker selbst nicht erklären, und meßbar ist diese Eigenschaft auch nicht.


Zur Haltbarkeit und Dauerhaftigkeit dieser angeblichen Eigenschaft habe ich bisher noch nirgendwo Angaben gefunden habe.   
Wer Wasser homöopathisiert und behauptet, das habe Wirkungen, der müßte auch Angaben dazu machen, ob dieser Prozeß reversibel ist, ob sich also Wasser auch wieder dehomöopathisieren läßt.  
Das wäre dann wichtig, wenn durch zufälliges Zusammentreffen von Naturphänomenen es zu unbeabsichtigter Homöopathisierung kommt.    

1.  Mal angenommen, jemand verdampft homöopathisiertes Wasser.   Der Wasserdampf steigt auf bis daraus eine Wolke wird, aus der Schnee auf das Dach fällt.  Nach dem Tauen sammelt sich das Wasser in der Regentonne.   Dann stellt sich die Frage, ob das Wasser in der Regentonne noch immer die angebliche homöopathische Wirkung hat.  

2.  Interessant ist auch die Frage, was der menschliche Körper mit der angeblich homöopathischen Wirkung des Wassers macht, ob also das im Urin enthaltene homöopathisierte Wasser noch immer die vorherige Wirkung hat.    Bei der Reinigung der Abwässer in der Kläranlage werden ja alle stofflichen Verunreinigungen weitestgehend entfernt.   Bleiben die angeblichen nichtstofflichen Wirkungen des homöopathisierten Wassers dabei erhalten, weil es dafür keine Reinigungsmethoden gibt?   Dann wären die Abwässer aus der Kläranlage ein Cocktail aus vielen den Kunden als unterschiedlich verkauften homöopathisierten Wässerchen.   

3.  Schütteln und Verdünnen geschieht auch in der Natur.   Kaum eine Substanz, die von Homöopathen als verwendbar betrachtet wird, ist nicht auch schon einmal ins Meer geraten.  Das Meerwasser wird durch starke Naturkräfte durchgeschüttelt.   Da wäre doch Meerwasser eigentlich das perfekte homöopathische Universalheilmittel.   
 

Wissenschaftliche Studien können gefälscht, verfälscht und falsch dargestellt werden.   Die wenigen Studien, die von den Anhängern der Homöopathie als angeblicher Nachweis der Wirksamkeit präsentiert werden, sind nicht überzeugend.  
Bei den bisherigen Studien wurden meines Wissens immer andere Behandlungsmethoden mit Homöopathie verglichen.   Das erleichtert es den Homöopathiegläubigen, den einseitigen Placebo-Effekt als echte Wirkung umzudeuten.

Was fehlt, sind Doppelblindstudien, die homöopathisiertes Wasser mit anderem Wasser vergleichen,   In dem Fall ist der Placeboeffekt bei beiden Sorten Wasser der gleiche.  Wichtig wären auch doppelblind durchgeführte chemische Analysen des Wassers.  
Ergibt sich kein Unterschied, dann zeigt das, daß es keinen Grund gibt, homöopathische Mittel zu kaufen.  
Denn entweder alles Wasser ist nichts als Wasser und hat keine Wirkung.   Sollten die Homöopathen aber darauf bestehen, ihr Wasser wäre wirksam, dann würde das bedeuten, daß alle durch Schütteln und Verdünnen einmal irgendwann in der Vergangenheit angeblich erzeugte Wirkung ewig unvermindert anhält.   Dadurch wäre die von allem Wasser auf der Erde über Jahrmillionen angesammelte Wirkung so groß, daß sich durch weitere Homöophatisierung nichts mehr verstärken ließe.

Sollten die Homöopathen aber ihr Geschäft dadurch retten wollen, daß sie behaupten, die Wirkung könne vergehen oder durch Ändern des Aggregatzustandes zerstört werden, dann müßten sie auch das in Doppelblindstudien nachweisen.   In diesem Fall müßte frisch homöopathisiertes Wasser mit solchem verglichen wird, das nach der Homöopathisierung lange gestanden hat, gekocht, gefroren und verdampft worden war, und mit nicht homöopathisiertem Wasser.  

Sollte es jemandem gelingen, mit korrekten wissenschaftlichen Methoden nachzuweisen, daß sich homöopathisiertes Wasser von nichthomöopathisiertem Wasser unterscheidet, dann ist er ein Kandidat für die Million von James Randi.  
http://de.wikipedia.org/wiki/James_Randi_Educational_Foundation#Die_Eine-Million-Dollar-Herausforderung