Sonntag, 30. November 2014

36. Fortpflanzungserzwingungsverhalten läßt sich zwar evolutionär erklären, aber durch nichts rechtfertigen

36.  Fortpflanzungserzwingungsverhalten läßt sich zwar evolutionär erklären, aber durch nichts rechtfertigen

Ich habe bereits in anderen Texten darauf hingewiesen, daß das übelste und für Frauen schmerzhafteste Verhalten von Männern sich mit deren besonderem Erfolg bei der Arterhaltung erklären, aber nicht rechtfertigen läßt.  

Fortpflanzungserzwingungsverhalten ist aus einer anderen Sicht betrachtet ein Synonym für das, was Opfer als sexuelle Gewalt erleben.  Daß ich hier sexuelle Gewalt als Fortpflanzungserzwingungsverhalten bezeichne, liegt an der evolutionären Begründung. 
Es ist ein Verhalten, bei dem ein Mann die ihm zur Verfügung stehende Macht dafür einsetzt, mit einem Frauenkörper zu kopulieren.   
Dabei handelt es sich um ein instinkthaftes Verhalten, das evolutionär entstanden ist, als es noch keine sichere Verhütung gab.   Deshalb hat das Wissen, ob Fortpflanzung überhaupt möglich oder erwünscht ist, auf Auslösung und Ablauf dieses Verhalten keinen Einfluß.     Wissen kann nur die bewußte Entscheidung zur Selbstkontrolle beeinflussen.  



Anhand zweier prototypischer Beispielmänner soll das im folgenden deutlich aufgezeigt werden.  Der Unterschied dient hier selbstverständlich nur der Verdeutlichung, in Wirklichkeit sind beide Typen nur die Extreme einer Skala.
  • Beide Männer leben in einer Gruppe von Jägern und Sammlern in vorgeschichtlicher Zeit.    
  • Beide haben Frauen, denen wegen Krankheit, Hunger, Raubtieren oder Unfällen bereits mehrere Kinder verstorben sind.   
  • Beide Frauen leiden darunter, sie sind erschöpft und ausgelaugt und möchten irgendwann keine weiteren Kinder gebären und wieder verlieren.   
  • Beide Männer erleiden einen frühen Tod in jungen Jahren, weil die Jagd und Verteidigung gegen große und wilde Tiere mit den damaligen Waffen sehr gefährlich war.

Typ 1 ist ein triebstarker, rücksichtsloser und aggressiver Mann.   Was eine Frau will, hat auf sein Verhalten keinen Einfluß.  Soweit wie er durchsetzen kann, was er will, tut er es, weil er es als sein selbstverständliches Recht ansieht. Im ungünstigsten Fall hat er sich zudem so weit in der Hierarchie hochgekämpft, daß er Kontrolle nicht nur über eine, sondern über eine Gruppe von Frauen hat.   
Dieser Mann schwängert hemmungslos und auch gewaltsam jede Frau sofort wieder, sobald dies biologisch nach einer Geburt oder Stillzeit möglich ist.  
Dieser Mann hat auch bei einem frühen Tod schon so viele Nachkommen, die selbst das fortpflanzungsfähige Alter erreichen, daß seine genetischen Anlagen zu starken Trieben und Gewalt weitervererbt werden.  

Typ 2 ist ein rücksichtsvoller Mann, dessen Triebe nicht sehr stark sind.   Aus Rücksicht kooperiert er mit dem Wunsch der Frau, weitere Schwangerschaften zu vermeiden oder zu verschieben, und wegen der geringeren Triebstärke gelingt ihm das auch eher.    Deshalb wird sie nicht sofort nach jeder Geburt wieder geschwängert.  Für sie gibt es Erholungspausen zwischen den Schwangerschaften. 
Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß im Falle eines frühen Todes dieser Man keine oder fast keine Nachkommen hat, die die frauenschonenden Qualitäten dieses Mannes erben und selbst weitergeben.  


Deshalb ist es logisch erklärbar, daß sich bei den Männer bis heute überwiegend die Instinktdisposition des Typs 1 zum Fortpflanzungserzwingungsverhalten im Genpool durchgesetzt hat.   

Ob die Erhaltung der Spezies es wert ist, daß in der Vergangenheit dafür so viele Frauen so viel Leid und Qualen haben erleiden müssen, ist eine Frage, die nur jeder für sich beantworten kann.   Aber was in der Vergangenheit war, rechtfertigt nicht das Verhalten in der Gegenwart und Zukunft.    

Aufgrund der völlig veränderten Lebenssituation ist Fortpflanzungserzwingungsverhalten heute sogar kontraproduktiv, da die veränderte Lebenserwartung zu einer Überbevölkerung geführt hat.  
Daß durch die modernen Verhütungsmethoden die Fortpflanzung selbst vermieden werden kann, ändert leider gar nichts daran, daß die drei weiterhin vorhandenen Faktoren Eigennutz, Triebstärke und Machtausübung auch weiterhin die Ursache dafür sind, daß das Fortpflanzungserzwingungsverhaltens ohne Rücksicht auf deren wirkliche Wünsche den darunter leidenden Frauen aufgezwungen wird.

Gebraucht werden nur noch Männer vom Typ 2, aber die im Genpool überwiegend vorhandenen Anlagen erzeugen stattdessen immer noch zu viele grausame und rücksichtslose Männer vom Typ 1.   

Dienstag, 25. November 2014

35. Die evolutionären Grenzen der menschlichen Wahrnehmung

35.  Die evolutionären Grenzen der menschlichen Wahrnehmung
 
Die menschliche Wahrnehmung, also auch Sehen und Hören, hat sich über Millionen Jahre entwickelt.    
Während dieser gesamten Zeit und noch bis vor weniger als 100 Jahren galt dabei:   Wenn jemand einen Menschen sieht oder hört, dann ist auch tatsächlich ein wirklicher Mensch in der Nähe.   (Halluzinationen oder Erscheinungen wie eine Fata Morgana waren damit verglichen so selten, daß sie hierbei nicht berücksichtigt zu werden brauchen.)

Seit ca. 50 Jahren ist die Technik so weit, daß sich in Film und Tonkonserven Menschen so naturgetreu repräsentieren lassen, daß die menschliche Wahrnehmung nicht mehr zwischen einem realen Menschen und der Darstellung auf einem gestochen scharfen großen Monitor unterscheiden kann.   
Menschen sitzen weniger Meter vor einem Monitor.   Bewußt wissen sie, daß das eine technisch reproduzierte Scheinwelt ist.    Für ihre unbewußte Wahrnehmung, ihre instinktiven Reaktionen aber sind sie mitten in einer anderen Wirklichkeit.  Diese Diskrepanz hat Auswirkungen, die aber subtil und nicht leicht erkennbar sind.

Diesem Effekt kann man sich nicht völlig entziehen.  Man kann aber sich dessen bewußt sein.  
Ich höre mir zum Einschlafen manchmal Hörbücher an, die von Freiwilligen vorgelesen wurden.    Wenn ich diese Aufnahmen abspiele, dann weiß ich genau, daß da ein Ton aus den Lautsprechern kommt, der technisch erzeugt wird, nachdem ich zuvor eine Folge von Bits über eine Leitung abgerufen und abgespeichert habe.    
Trotzdem erlebe ich die Illusion, daß mir die Stimme dessen, der da scheinbar im Dunkeln in der Nähe sitzt und eine Geschichte erzählt, immer vertrauter wird, je mehr von der selben Person gelesenen Text ich höre.   Selbstverständlich weiß ich genau, daß derjenige, der einige Zeit zuvor irgendwo weit weg das Buch vorgelesen hat, nicht einmal weiß, daß ich existiere.  Den Effekt, daß die Stimme mir vertraut wird, den kann ich trotzdem nicht verhindern.     

Wenn also jemand einen Film sieht, weiß er zwar bewußt, daß er das nur auf einem Bildschirm sieht.  Trotzdem ist er auf der unbewußten Wahrnehmungsebene mitten im Geschehen.  Er ist dabei, aber ohne daß das Geschehen auf ihn selbst Auswirkungen hat und ohne daß er selbst eingreifen kann.    Der Zuschauer erlebt dramatische Situationen wie jemand, der dank einer Schutz- und Tarnkappe unverwundbar mitten drin ist, und doch nicht wirklich teilnimmt und auch niemals selbst in Gefahr ist. 

Über einen längeren Zeitraum hat diese hybride Wahrnehmung subtile Auswirkungen.   Je jünger Kinder sind, die diesem Effekt ausgesetzt werden, desto drastischer sind diese Folgen.  

Einige Beispiele für diese Effekte: 

1. Desensibilisierung gegenüber Gefahr

Früher hatten Menschen begründete Furcht vor wilden Tieren.   Bären und Wölfe wurden mit guten Grund im dicht besiedelten Mitteleuropa ausgerottet.    Heute sehen Menschen auf dem Monitor Bären, Wölfe, Tiger, Löwen in Groß- und Nahaufnahmen, aber angegriffen werden sie von diesen Bildern nie.  Dadurch werden diese Tiere immer mehr verharmlost, die angemessene Furcht vor der realen Bedrohung verschwindet.   Die gefährlichen Tiere werden zur unterschätzten Touristenattraktion und zu Photomotiven.   
Daß diejenigen, die diese Filme machen, sich selbst großen Gefahren aussetzen, ist nur abstraktes Wissen, das die Verharmlosung nicht verhindert.   Die Geschichte von Timothy Treadwell ist ein gutes Beispiel dafür.   Der hat mehrere Jahre lang in Alaska Grizzlybären nicht nur aus der Nähe gefilmt, sondern auch mit ihnen gespielt.    Das tragische Ende war, daß er von den Bären aufgefressen wurde.   
Daß Braunbären Wanderer attackieren und ihnen das Gesicht zerfetzen, ist Alltag in den USA.   In alten Romanen brauchten die Menschen in den USA ihre Schußwaffen, um sich gegen wilde Tiere zu verteidigen.   Dort leben auch heute in vielen Gegenden Bären und Raubkatzen, die sich oft sogar bis in die Gärten von Wohnhäusern verirren.   Trotzdem werden Schußwaffen nur noch als Instrument zur Tötung von Menschen betrachtet, die gefährlichen Tiere werden verharmlost.   Wenn Menschen im Revier von Bären zelten und dabei Kinder von Bären verschleppt werden, ist das erschreckender Leichtsinn, genau so wie die groteske Idee, daß manche Menschen in Mitteleuropa Bären und Wölfe wieder ansiedeln wollen.    Ich vermute, daß die Befürworter davon schon als Kinder gefilmte Nahaufnahmen von wilden Tieren gesehen haben und sie mit wildlebenden Kuscheltieren verwechseln.  

2.  Abstumpfung gegen und Verharmlosung von Gewalt
 
Wer Gewalt in der Realität miterlebt, egal ob an sich selbst oder anderen, der erlebt in der Regel eine Situation, in der er sich der längeren direkten Einwirkung der Situation nicht willentlich entziehen kann.   Wenn Gewalt auf dem Bildschirm gezeigt wird, dann ist die Sendung nach einer sehr begrenzten Zeit zu Ende.  Es reicht sogar ein Knopfdruck, sie sofort zu beenden.    
Danach ist in der Lebensumwelt alles wie zuvor.   Niemand hat dauerhafte Schäden, man sitzt immer noch genau so wie vorher vor dem Bildschirm.    Die Gewalt hat ja in der eigenen Wirklichkeit gar nicht stattgefunden.   Aber während sie auf dem Bildschirm gezeigt wurde, war die Gewalt für die unbewußte Wahrnehmung eben doch sehr wirklich.   
Das erzeugt eine Verharmlosung von Gewalt, denn egal wie extrem die gezeigten Grausamkeiten sind, im Nahbereich kommt ja nie jemand wirklich zu Schaden.   Die Folge von häufigem derartigem Medienkonsum ist eine allmähliche Abstumpfung gegen Gewalt im wirklichen Leben.

3.  Verzerrte Konsequenzen von Gewalt
 
Wenn in Filmen Gewalt gezeigt wird, dann meistens als ein erfolgreiches Mittel, um ein Ziel zu erreichen.    Der Zuschauer ist selbst nicht an der Gewalt beteiligt, er erlebt nicht selbst die nachteiligen Auswirkungen von Gewalt, also alle Verletzungen und bleibenden Schäden, die auch der Sieger bei realer, körperlicher Gewalt oft erleidet.   Gewalt erscheint auf dem Monitor als eine erfolgversprechende Methode, der hohe Preis wird im Vergleich zum Gewinn unterschlagen.  Das senkt die Hemmschwelle, selbst gewalttätig zu werden.    

4.  Pornographie als Verstärkung der Objektivierung

Wenn ein Mann, der Pornographie ansieht, überhaupt denkt, dann nimmt er an, daß die Frauen in den Filmen das freiwillig und gegen angemessene Bezahlung tun.  Was immer die Frauen schauspielerisch auszudrücken scheinen, wird als wahr angesehen, wenn es wie Lust aussieht, und als vorgetäuscht, falls die Pornographie Gewalt zeigt.   Zwang und Gewalt bei der Herstellung und der Ekel der Darstelleinnen wird verleugnet. 

Für die unbewußte, instinktive Wahrnehmung der Männer findet dagegen etwas ganz anderes statt.   Da erleben sie sich als Zuschauer, während mindestens ein Mann an mindestens einer Frau sexuelle Handlungen vornimmt.   Dieses zuschauende instinktive Tier nimmt die Frau nicht als einen Menschen wahr, sondern ein zu gebrauchendes Objekt.  Für ihn ist sie kein individuelles Wesen, über das er alleinige Besitzansprüche beanspruchen würde.  Der Zuschauer erlebt sich lediglich als nächster in der Warteschlange.   Je nach Art des Pornos ist das Objekt eine Prostituierte oder das Opfer einer Gruppenvergewaltiung.  Während der Wartezeit reagieren die Instinkte mit vorweggenommenen kopulationsvorbereitenden physiologischen Effekten.   Da aber der Pornozuschauer ja nur vor einem Bildschirm sitzt und nie wirklich an die Reihe kommen kann, beendet er selne Ungeduld irgendwann eigenhändig.
 
Der Zuschauer ist bei jeder Pornoszene auf der unbewußten Instinktebene Zeuge davon, daß eine Frau anscheinend willig an einer Straßenköterkopulation mitmacht.   Das hat leider einen sehr destruktiven Effekt.   Nachdem ein Mann Zuschauer bei Hunderten oder Tausenden solcher Szenen mit immer wieder anderen Frauen war, während er im echten Leben nur weit weniger Frauen mit Intelligenz und Persönlichkeit kennenlernt und kennenlernen kann, wird dadurch allmählich seine Einstellung zu und Erwartungshaltung gegenüber Frauen verzerrt.
Das Verhalten der vielen Frauen in den Pornos hält er für die soziale Norm und für die natürlichen weiblichen Bedürfnisse, während seine Fähigkeit, emotionale Bindungen einzugehen, verkümmert, falls er solche je hatte.   Da aber seine unbewußte Wahrnehmung nicht zwischen Film und echten Menschen unterscheiden kann, ändert die Pornographie auch seine Erwartungen an und sein Verhalten gegenüber realen Frauen.   Dadurch entsteht sehr viel Leid.     

Wenn man alle diese Effekte zusammen betrachtet, dann wundert mich überhaupt nicht, daß die Gewalt, bei der es in der Vergangenheit immerhin oft um Ressourcen zum Überleben ging, nicht verschwunden ist.  Heute in der Situation des Überflusses hat die Gewalt durch die Medien eine andere Form angenommen, die der schlimmen Verrohung und Abstumpfung gegenüber dem Leiden anderer Menschen. 
Durch die Pornographie werden Frauenkörpern als Kopulationsobjekt definiert, die Abstumpfung gegenüber Gewalt erleichtert es Männern, sich Frauenkörper hemmungslos verfügbar zu machen.   

Die Medien lassen sich nicht aus der Welt schaffen.   Aber es wäre schon viel gewonnen, wenn sich Menschen mehr über die oben beschriebenen Effekte im Klaren wären und in ihren rationalen Entscheidungen bemüht wären, trotzdem keinen Schaden anzurichten.

Donnerstag, 20. November 2014

34. Umdenken ist erforderlich: Die überstarken Triebe vieler Männer sind eine nicht wahrgenommene und nicht anerkannte Behinderung.

34.  Umdenken ist erforderlich:   Die überstarken Triebe vieler Männer sind eine nicht wahrgenommene und nicht anerkannte Behinderung.

Menschenwürdige Sexualität ist symmetrisch:   Zwei Menschen einigen sich im Rahmen emotionaler Bindungen in völlig freier Entscheidung zu reziproken sexuellen Handlungen.  

Alles andere ist Mißbrauch.    Vorneweg:  Es gibt auch Männer, die niemals eine Frau mißbrauchen.   Sie sind eine wertvolle Minderheit.   Sie brauchen sich von diesem Text nicht angesprochen oder gar angegriffen zu fühlen, auch dann nicht, wenn ich verallgemeinernd nur Männer, statt 'viele Männer' schreibe.

Sexueller Mißbrauch hat zwei Ursachen, die in Kombination zum Elend der Opfer führen.
  1. Der fast immer männliche Täter verspürt einen instinktiven Trieb und Drang, den Körper eines anderen Menschen wie ein Objekt zur Reduktion dieses Triebes zu benutzen.    Der Täter kontrolliert seinen Trieb nicht.

    1. Der Trieb ist so stark, daß der Täter zur Kontrolle unfähig ist.
    2. Ihm fehlt die Einsicht oder das Wissen darüber, daß es Gründe gibt, warum der Trieb kontrolliert werden muß und welcher Schaden durch den Trieb angerichtet wird.
    3. Er glaubt daran, zum Ausleben des Triebes berechtigt zu sein.

  2. Dieser Täter hat ausreichend direkte oder indirekte Macht über die Opfer.  

    1. Die meisten Männer sind körperlich so viel stärker als Frauen, daß sie ihr Ziel mit körperlicher Gewalt oder der Androhung davon erreichen können. 
    2. Wenn das Überleben von Ressourcen abhängt, über die Männer die Kontrolle haben, dann ermöglicht wirtschaftliche Macht den Mißbrauch.
    3. Gesetzliche und soziale Macht über Abhängige und Schutzbefohlene.    Das betrifft in einigen Kulturen auch erwachsene Frauen. 

In diesem Sinne macht es keinen Unterschied, ob das Opfer von Mißbrauch eine vergewaltigte Frau ist, eine gegen Bezahlung Selbstmißbrauch zulassende Prostituierte, ein zwangsverheiratetes Mädchen oder ein Opfer eines Pädophilen.  

Ich will damit selbstverständlich nicht die Pädophilie verharmlosen.    Aber ich möchte umgekehrt deutlich machen, daß der Mißbrauch von erwachsenen Frauen nicht weniger schlimm ist.   

Der einzige Unterschied zwischen Kindern und Frauen ist der leider so gut wie nie angezweifelte angebliche Unterschied in der Zumutbarkeit.  Daß der Körper einer erwachsenen Frau biologisch für sexuelle Aktivitäten geeignet ist, der eines Kinder noch nicht, bedeutet nicht, daß Mißbrauch Frauen deshalb eher zugemutet werden kann und darf.    In diesem Denkfehler spiegelt sich die über Jahrhunderte von Männern definierte soziale Norm wieder, daß Frauen ja angeblich nur für den Zweck der sexuellen Verfügbarkeit und der Arterhaltung existieren.     

Mißbrauch entsteht also immer dann, wenn der Kombination von Trieben und Macht keine rationale Anerkennung von Menschenwürde und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit von Selbstkontrolle über die Triebe entgegensetzt wird.

Nur Macht und Machtstreben allein liefert keine ausreichender Erklärung für Mißbrauch.   Wenn es Männern um Macht geht, kämpfen sie mit anderen Männern, egal ob im Boxring oder bei der Beförderung.    Da sie nur Männer als ernstzunehmende Gegner respektieren, ist auch nur der Sieg über einen anderen Mann etwas, wodurch Männer ihren Selbstwert erhöhen.   Macht über Frauen ist für Männer nur insoweit erstrebenswert, wie sie die Durchsetzung des vorgeblichen Anspruches auf Triebbefriedigung ermöglicht.

Die überstarken Triebe vieler Männer lassen sich evolutionär logisch erklären.    Arterhaltung geht bei Säugetieren eindeutig zu Lasten der weiblichen Tiere.  Für Männer ist es ein selbstverständlich hingenommenes biologisches Privileg, daß in ihrem Körper niemals ein Klumpen Biomasse heranwächst, der 9 Monate später unter großen Schmerzen und Gesundheitsrisiken ausgestoßen wird.  Wären Frauen völlig frei, das immer dann zu verhindern, wenn sie es nicht wollen, wäre die Spezies Mensch schon lange ausgestorben.   Die Option des Mißbrauchs ist evolutionär entstanden, weil dadurch Männer ohne persönliches Opfer ihre Gene weitergeben konnten.    Darüber habe ich einen ausführlichen Text geschrieben.
  

Daß sich die überstarken Triebe vieler Männer evolutionär erklären lassen, ist aber auf gar keinen Fall eine Rechtfertigung dafür, daß Männer mit den aktuellen Fähigkeiten des menschlichen Gehirnes glauben, alles was instinktiv in ihnen angelegt ist, dürften sie deshalb auch automatisch und unkontrolliert ausleben. Bei kaum einem Mann würde soviel Dummheit als überzeugende Erklärung dafür ausreichen, daß er es nicht besser wissen könnte, wenn er glaubt, Frauen hätten gefälligst sich dem rücksichtslosen Ausleben aller männlichen Triebe willig unterzuordnen und wenn sie darunter leiden, wäre das ein Problem der Frauen, mit dem die Männer sich nicht befassen müßten.    
  
Vielmehr muß endlich anerkannt werden, daß starke Triebe eine Form von Behinderung sind.   

Wird also ein Phädophiler mit dem Mißbraucher einer erwachsenen Frau verglichen, egal, welche Art von Macht letzterer einsetzt, so ist bei beiden das Verhalten völlig analog.    Zwecks Triebreduktion wird die Macht über einen Körper ausgeübt.   Nur das die Triebe auslösende Ziel ist unterschiedlich.

Bei der freiwillig gewählten Therapie von denjenigen Pädophilen, die auch selbst Übergriffe vermeiden wollen, wird anerkannt, daß die Triebe selbst ein Problem sind.   Diese Männer bekommen triebreduzierende Medikamente und erleben das auch selbst als eine Erleichterung.    
Mehr in diesen Artikeln.
http://www.zeit.de/2012/44/Sexualitaet-Paedophilie-Therapie
http://www.zeit.de/2014/12/paedophilie-therapie-rueckfall
Pädophile unterscheiden sich also nur im Zielobjekt und leider bisher in der Strafbarkeit von den Mißbrauchern von Frauen, auch von Prostituierten.    Ansonsten könnte man die Grundlagen der Therapie analog genau so auch auf Männer anwenden, die aus Achtung vor erwachsenen Frauen diese nicht mißbrauchen wollen und es vorziehen, gegen ihre Triebe anzukämpfen.    
Hier geht es nur um den Vergleich des Mißbrauches.    Selbstverständlich ist es klar, daß Männer die Option haben, mit einer erwachsenen Frau eine symmetrische Bindung einzugehen, was analog für Pädophile mit Kindern nicht möglich ist. 

Die Triebe vieler Männer sind kein Qualitätsmerkmal von Männlichkeit.
Die Triebe vieler Männer sind kein Mythos.
Die Triebe vieler Männer dürfen nicht als unentrinnbares Schicksal für Frauen hingenommen werden.


Die Triebe vieler Männer sind eine Behinderung.   Frauen und Männer müssen lernen, gemeinsam dafür zu sorgen, daß durch diese Behinderung niemand Schaden erleidet.  

1. In einer Gesellschaft, in der Prostitution als alltägliches Verhalten von Männern betrachtet und toleriert wird, ist das Maß an Abstumpfung und Verrohung wirklich erschreckend.    Da bezahlt ein von tierischen Trieben überwältigter Mann Geld dafür, daß er den Körper einer Frau als Closchüssel für seine ekligen Körperabfalle benutzen darf.    Wenn man sich wirklich bewußt macht, was das bedeutet, dann ist das eigentlich so empörend und so grotesk, daß es keine passenden Wörter gibt, um das auszudrücken.    Wer so etwas tut, der ist behindert und gestört.  

2. Aber auch die milderen Erscheinungen sind störend genug.   Wenn beispielsweise ein Mann und eine Frau, beide nicht in einer Beziehung, vielleicht als Arbeitskollegen über einem Kaffee zusammensitzen und sich über ein beliebiges Sachthema unterhalten, ist die Frau weit häufiger entspannt in der Lage, sich auf den Inhalt des Gespräches zu konzentrieren.    Der Mann aber ist oft unfähig, sich wirklich sachlich an dem Gespräch zu beteiligen.   
Seine Instinkte lenken seine Wahrnehmung immer wieder auf ihren Körper.   Entweder überlegt er sich dann, wie er sie ins Bett manipulieren kann.   Falls er genug Respekt für diese Frau hat, um es nicht bei ihr zu versuchen, sind die Wirkungen ihres Körpers trotzdem so massiv, daß er dann darüber phantasiert, bei wem er es stattdessen versuchen soll.    Selbst wenn er sich darum bemüht, ein ernsthaftes Gespräch zu führen, sind diese Störungen durch seine Instinkte eine Form von Behinderung.

3.  Mit rationalem Einsatz des Verstandes werden Kaufentscheidungen anhand von Sachkriterien getroffen.   Wenn sich Männer von sexuellen bis pornographischen Reizen an ihre Instinkte dabei beeinflussen lassen, was sie kaufen, ist auch das ein milder Ausdruck von Behinderung.    Milde deshalb, weil sich hier Männer oft vor allem selbst schaden.

4.  Der menschliche Verstand ist dazu geeignet, aufgrund von im Gedächtnis gespeicherten Erfahrungen die wahrscheinlichen langfristigen Folgen des aktuellen Verhaltens auf sich und andere vorherzusehen.    Wer seinen Trieben nachgibt, weil er zeitweilig nicht in der Lage ist, sein Verhalten so zu kontrollieren, daß er vorhersagbare Folgen vermeidet, der ist gestört.   Ein Mann, der ohne Selbstkontrolle wie ein Straßenköter kopuliert und dadurch beispielsweise entweder jahrzehntelang Unterhalt bezahlen muß oder durch diese Untreue seine Ehe zerstört, der ist behindert.   


Die Situation aller Frauen wird erst dann besser, wenn die Männer ihre Einstellung gegenüber der eigenen Triebstärke radikal ändern.   Alle Männer müßten sich das Denken der therapiewilligen Pädophilen zu eigen machen und ihre Triebe nicht mehr als aufwertenden Ausdruck von Männlichkeit ausleben, sondern als eine großen Schaden anrichtende Behinderung bekämpfen.     Männer müßten ihre Triebe als etwas anerkennen, was soviel Selbstkontrolle erfordert, daß niemand darunter leiden muß.     


Sonntag, 9. November 2014

33. Eigenverantwortung

33.  Eigenverantwortung

Zur Zeit wird viel über das Ende der Teilung Deutschlands vor 25 Jahren diskutiert und auch über den Schießbefehl an der Grenze.    Das ist ein geeigneter Anlaß, mir einige Gedanken darüber zu machen, wann und wofür man andere verantwortlich machen darf und inwieweit man auch dann eigenverantwortlich ist, wenn man von Zwängen beschränkt wird.    

Zwar ist niemand für das verantwortlich, was andere ihm antun, falls und solange er dem ausweglos ausgeliefert ist.   Aber jeder ist immer dann auch selbst für die Folgen seines Tuns mitverantwortlich, wenn er eine Wahlmöglichkeit und Entscheidungsfreiheit hat.   

Wenn die Entscheidungsfreiheit deutlich eingeschränkt ist, und jemand nur die Wahl zwischen zwei Übeln hat, dann ist es zwar gerechtfertigt, andere für das kleinere Übel verantwortlich zu machen, aber das selbstgewählte deutlich schlimmere darf man trotzdem nicht vollständig anderen anlasten.   Wenn jemand willentlich und wissentlich das größere Übel wählt, ist er für die Konsequenzen dieser Wahl selbst verantwortlich.   Es ist absurd und unlogisch, den Verursacher des kleineren Übels auch für das größere Übel verantwortlich zu machen, wenn diese Entscheidung nicht erzwungen wurde.  

Ein einfaches Beispiel:  Jemand wird am Arbeitsplatz und gemobbt.   Der mobbende Mitarbeiter ist für die Situation verantwortlich, nicht aber für alle Konsequenzen von unangemessenem Verhalten, wenn der Gemobbte z. B. unentschuldigt nicht mehr zur Arbeit erscheint und fristlos gekündigt wird.

In der DDR war sicherlich einiges nicht optimal, und für viele war ihr persönlicher Wunsch, das Land zu verlassen, nachvollziehbar.  
Menschen daran zu hindern, ein Land zu verlassen, ist meistens ein Unrecht.   Aber das ist völlig irrelevant für die Frage, wer dafür verantwortlich ist, daß die an einer Grenzen erschossenen Menschen die freie Entscheidung hatten, sich dem Risiko auszusetzen oder es zu vermeiden.
Jeder wußte, daß im Grenzbereich geschossen wurde.  Niemand wurde mit Gewalt dorthin gezwungen.    Wer das kleinere Übel gewählt hat und geblieben ist, wurde nicht erschossen.  Diese Wahlmöglichkeit gab es.    Die Führung der DDR war zwar für die dichten Grenzen verantwortlich, nicht aber für den vermeidbaren Tod aufgrund einer freien Entscheidung.

Die Menschen in der DDR hatten Arbeitsplätze, für ihre Grundbedürfnisse nach Wohnung, Nahrung, Bildung und medizinische Versorgung war gesorgt.   Das ist mehr und besser, als es vielen Millionen Menschen in armen Ländern augenblicklich geht.    Wer riskiert, auf der Flucht umzukommen, weil er wegen Krieg und Gewalt auch elend umkommt, falls er bleibt, der braucht Hilfe, Unterstützung und Verständnis.  Wer aber trotz eines Maßes an Versorgung wie in der DDR sein Leben nur aus Unzufriedenheit darüber riskiert, daß es anderen anderswo noch ein bißchen besser geht oder zu gehen scheint, der ist selbst für das verantwortlich, was mit ihm geschieht.  


Das gilt selbstverständlich auch für den Bereich der Beziehung.   Wenn der andere mit Gewalt für sich eine Dominanzposition erzwingt, dann ist er alleine dafür verantwortlich.   Wer aber in der Situation ist, eine Wahl treffen zu können zwischen dem Übel des Ausgeliefertseins und dem des Beziehungsendes, der ist auch selbst für die Folgen einer Fehlentscheidung mitverantwortlich.  

Freitag, 7. November 2014

32. Ergänzende Gedanken zum rationalen Feminismus

32.   Ergänzende Gedanken zum rationalen Feminismus

Im Eintrag 23 habe ich meine Vorstellung von rationalem Feminismus beschrieben.    Das folgende sind noch einige Ergänzungen dazu.  

 
Die klassische Rollenverteilung ging davon aus, daß der Mann befähigt war, die Frau zu dominieren und zu führen, und das wurde durch seine angebliche Überlegenheit gerechtfertigt.    
Die Annahme war, daß ein Mann grenzenlose Willenskraft und Fähigkeit zur Selbstkontrolle und einen unfehlbaren Charakter hätte, belastbar, zuverlässig, konsequent und zäh wäre, rational, gerecht und überlegt handeln würde und zu seinem Wort stünde.   Einem Mann wurde deshalb viel mehr zugemutet und zugetraut als einer Frau, weil man ihn als dafür geeignet erachtete.
Frauen wurden für schwach, hilflos, launisch, unberechenbar, schonungsbedürftig und lebensuntüchtig gehalten.  


Der Feminismus der letzten Jahrzehnte hat hier einige Veränderungen bewirkt.  Die meisten drastischen und offensichtlichen Benachteiligungen wurden abgeschafft.  Frauen ordnen sich nicht mehr willig oder resigniert der zugeschriebenen entwertenden Rolle unter.   Im Vergleich dazu haben sie sich selbst deutlich aufgewertet.  

Dagegen besteht die Überbewertung der Männer in den Köpfen fort, auch bei den Frauen.    Der Glaube daran, daß Männer jeder Zumutung Stand halten können und deshalb dafür geeignet sind, der besteht leider fort.


Mit deutlichem mentalem Abstand betrachtet, ist es eben nicht nur tragisch, sondern auch grotesk, daß jemand für die Möglichkeit, den Körper eines Mitmenschen als Closchüssel für seine Körperabfälle zu benutzen, Geld bezahlt oder kriminell wird.   Von diesem Blickwinkel aus kann man die Triebhaftigkeit, die so etwas verursacht, nur als eine massive Behinderung auffassen. Daß so viele der Männer davon betroffen sind und daß das häufig sogar als selbstverständlich und unvermeidlich hingenommen wird, ändert nichts daran, daß es eine Behinderung ist.  Dabei sollte eigentlich der Vergleich mit den entspannt-friedlichen, von dieser Behinderung nicht betroffenen Menschen ausreichen, um das deutlich zu zeigen.  

Wir Frauen leben also umgeben von Behinderten.   Die meisten Frauen verhalten sich aber immer noch so, als wären die Behinderten die vermeintlichen Helden, von denen sie sich mühsam emanzipiert haben.  Mit den Erwartungen an Helden sind Behinderte aber überfordert.   Den meisten gelingt es immerhin, nichts zu tun, wofür sie vor Gericht landen.  Aber die allgegewärtige Belästigung von Frauen mit Anmache zeigt deutlich, daß die durch Triebe Behinderten ein ernsthaftes Problem sind.

Die Triebhaftigkeit selbst ist ja nicht neu, nur die Situation hat sich geändert.  Bei der klassischen Rollenverteilung konnten die Behinderten ihre Lebensbedingungen so lange behindertengerecht selbst bestimmen, wie sie den Frauen die Unterdrückung aufzwingen konnten.   Außerdem waren damals die sich auf die Triebhaftigkeit verstärkend auswirkenden wirklichkeitsnachbildenden Medien noch nicht erfunden oder weniger verbreitet und zugänglich.  
Durch die Emanzipation der Frauen und die Überflutung mit wirklichkeitsnachbildenden Medien wurde die Lebenswelt immer ungeeigneter für durch Triebhaftigkeit behinderte Männer. 


Wenn jemand an einem satten Löwen vorbei geht, kann er möglicherweise lebendig seinen Weg fortsetzen.   Wenn jemand aber mit einem Stück Fleisch in der Hand sich dem Löwen nähert und wird angefallen, dann hat er selbst mit dazu beigetragen.  

Eine Frau, die in aufreizender Aufmachung sich in den Wahrnehmungsbereich eines Mannes begibt, mit dem sie eine Beziehung weder hat noch will, verhält sich ähnlich wie derjenige mit dem Fleisch beim Löwen.   Aber die Gesetze und die meisten Menschen gehen selbstverständlich davon aus, daß der Mann ein Held mit grenzenloser Willenskraft und Selbstkontrolle ist, dem man jedwede Aktivierung seiner Triebe selbstverständlich grenzenlos zumuten kann.    In Wirklichkeit ist ein durch Triebe Behinderter von dieser Situation völlig überfordert.   


Es ist nötig, daß der Maßstab, der an Männer angelegt wird, an die Realität angepaßt wird.   Triebgesteuerte Männer sind eben nicht die vermeintlichen Helden der Willenskraft.    Triebgesteuerte Männer brauchen Rücksicht seitens der Frauen, damit ihnen Überforderung erspart bleibt und sie den Frauen keinen Schaden zufügen.  Triebgesteuerte Männer brauchen Unterstützung, damit sie mit ihrer Behinderung leben können, ohne daß andere darunter leiden müssen.

Daß die triebgesteuerten Männer selbst es nicht wahrhaben wollen, daß das, womit sie sich stolz als männlich identifizieren, eine Behinderung ist, erschwert die Situation zusätzlich.   Sie brauchen also Unterstützung, obwohl sie das selbst nicht akzeptieren und deshalb auch nicht kooperieren.  


Die Annahme vieler Männer, daß ein natürlicher Drang schon deswegen automatisch gut und harmlos ist, weil sie dabei Lust empfinden, ist ein schlimmer Denkfehler.    Essen ist das beste Gegenbeispiel.  

Essen ist ein instinktiver Drang, dem häufig mit Genuß und Lust nachgegeben wird.   Aber viele von denen, die das tun, schaden sich damit selbst, weil sie übergewichtig werden.   Dieser Drang hat mit dem angefutterten zeitweiligen Körperfett das Überleben während Zeiten des Nahrungsmangels ermöglicht.  Wenn es immer ausreichend Nahrung gibt, ist trotz Genuß Selbstkontrolle erforderlich, um Schaden zu verhindern.    Die Notwendigkeit der Selbstkontrolle wird meistens vor allem von denjenigen anerkannt, die selbst von den schädlichen Folgen betroffen sind.

Für den männlichen Sexualtrieb gilt die obige Situation analog.   Dieser Trieb hat die Arterhaltung ermöglicht, als nur wenige der Nachkommen das Erwachsenenalter erreichten.  Inzwischen ist die Überbevölkerung das Ergebnis.   Nur schaden durch das Ausleben der Triebe die Männer mehr den Frauen als sich selbst, und deshalb sehen sie im Gegensatz zu den Übergewichtigen nicht ein, daß hier Selbstkontrolle nötig ist.


Die Rücksichtslosigkeit und Unbekümmertheit, mit der selbstsüchtige und dumme Frauen die Triebe der Männer auslösen, nur weil das Begehrtwerden ihrem Tierego wohltut, obwohl sie mit ihnen keine Beziehung haben oder wollen, und von denen sie trotzdem Selbstkontrolle verlangen, zeigt deutlich, daß die wirkliche Emanzipation im Denken bei vielen Frauen noch lange nicht stattgefunden hat.  

Frauen müssen sich endlich genau so viel Verantwortung zumuten und zutrauen, indem sie die Männer von ihrem Podest der Überschätzung herunterholen.   Für einen fairen Umgang miteinander müssen Frauen auch für sich selbst das gleiche Maß an Belastung und Zumutung akzeptieren, wie sie es den Männern abverlangen.   Wenn Frauen Gleichberechtigung wollen, dürfen sie nichts von den Männern fordern, von dem sie sich selbst überfordert fühlen. 

Lediglich die von außen auferlegte Regeln und Pflichten abzulehnen und zu verweigern ist zu einseitig.   Es ist zwar der erste Schritt der Emanzipation, aber es reicht nicht.   Der nächste Schritt muß sein, sich auf der Basis von Fairness und Gleichberechtigung zu überlegen, wie eine Frau mit einem Mann so umgehen kann, daß trotz seiner triebbedingten Behinderung beide miteinander auskommen können, ohne daß einer leiden muß oder einseitig belastet wird.  
Wenn beide sich darüber geeinigt haben, dann entstehen dadurch auch für eine Frau Verpflichtungen, und zwar nicht nur gegenüber dem Partner, sondern auch gegenüber sich selbst.   Die Verpflichtung gegenüber dem Partner bedeutet, sich zuverlässig an Vereinbarungen zu halten..   Die Verpflichtung gegenüber sich selbst ist das zur Aufrechterhaltung der eigenen Selbstachtung erforderliche Maß an Fairness, Zuverlässigkeit, Rücksicht, Verantwortung.  Dazu gehört, sich selbst nicht weniger aufzuerlegen als das, was vom Partner erwartet wird.

Montag, 3. November 2014

31. Zahlen und Überlegungen zur Zeitverschwendung für Eitelkeit

31.   Zahlen und Überlegungen zur Zeitverschwendung für Eitelkeit
 
Standardfrauen sind so eitel, daß sie erhebliche Opfer an Zeit, Geld, Mühe und Schmerzen in ihr Äußeres investieren. 

Auf die für grundlegende Körperreinigung, wie Duschen und Zähneputzen, benötigten Zeiten beziehen sich die folgenden Überlegungen und Berechnungen nicht. Hier geht es nicht um selbstverständlich nötige Sauberkeit, sondern um aktive Veränderungen mit dem Ziel, das Aussehen zu verbessern. 
  
Standardfrauen malen sich an, gehen auf die Sonnenbank, verbringen lange Zeit in Mode- und Kosmetikgeschäften und beim Frisör, lassen sich durchbohren und tätowieren, entfernen Körperhaare, unterziehen sich Schönheitsoperationen, reden und informieren sich zeitaufwändig über diese Prozeduren und Methoden.   Sie tun sicherlich noch so einiges mehr, was mir nicht einmal einfällt.     

Wenn eine Frau 50 Jahre lang eine Stunde täglich für Körpermodifikation verwendet, sind das insgesamt 18250 Stunden.    
  • Wenn man 24 Stundentage betrachtet, entsprechen eine Stunde täglich 4,1 % der Gesamtzeit.   18250 Stunden entsprechen 760 Tagen.
  • Wenn man täglich 9 Stunden für Schlafen und Mahlzeiten abzieht, dann entspricht 1 von 15 Stunden 6,7 % der verfügbaren Restzeit.   18250 Stunden sind die verfügbare Zeit an 1216 Tagen.  
  • Wenn man berücksichtigt, daß Frauen durch Arbeit, Haushalt und Familienarbeit eingespannt sind, bleiben wohl in der Realität höchstens 6 Stunden täglich, bei denen eine Frau frei entscheiden kann, ob sie diese für ihr Äußeres oder anderweitig verwendet. 
    Da entspricht dann 1 von 6 Stunden immerhin 16,7 %, 18250 Stunden sind die verfügbare Zeit an 3041 Tagen.   Das sind über 8 Jahre.

Auch Standardmänner verschwenden Zeit für Rasieren und andere Formen der Körpermodifikation, auch wenn der Zeitaufwand wohl nicht ganz so drastisch ist wie bei den Standardfrauen.   
"Ein Mann rasiert sich durchschnittlich 21.000mal im Leben. Hochgerechnet verbringt er also 3.500 Stunden"
http://germanblogs.de/richtig-rasieren-maenner-aufgepasst-so-gelingt-die-perfekte-rasur/

Zum Vergleich:  
Für ein Bachelorstudium werden 5400 Stunden Arbeit benötigt.  
http://www.zeit.de/studium/studienfuehrer-2010/studium-bachelor-leitfaden/seite-3
 
Wer also für Eitelkeit 18250 Stunden aufwendet, hätte in dieser Zeit drei Bachelorabschlüsse machen können.   
Wenn man die 3500 Stunden nur für Rasieren mit den 5400 Stunden für einen Bachelorabschluß vergleicht, dann ist auch das immer noch ziemlich drastisch.
 
Bärtige Gelehrte der Vergangenheit, so wie Darwin, Epikur, Marx, Freud haben in den 3500 Stunden, in denen sie sich nicht rasiert haben, bedeutende Werke geschrieben.   

 
Man kann Menschen ihre Bildung nicht ansehen.   Aber wenn ich naturbelassene Menschen sehe, die ihren Körper nicht verändert haben, dann besteht zumindestens die Möglichkeit, daß sie ihre frei verfügbare Zeit überwiegend in die Pflege ihres Gehirns investiert haben.   Ob das tatsächlich zutrifft, kann ich selbstverständlich nicht wissen.  Wenn ich hingegen aufgetakelte Tussies und Lackaffen sehe, dann weiß ich, daß diese auf jeden Fall viel Zeit für ihr Äußeres aufgewandt haben, und daß es deshalb gar nicht möglich ist, daß sie sich in dieser Zeit auch hätten gebildet haben können.


Solange ich es nicht besser weiß, nehme ich deshalb immer an, daß ein naturbelassener Mann, der z.B. seinen Bart so wachsen läßt, wie er wächst, mehr weiß und kann, als eine geschniegelter und rasierter Lackaffe.